Die beiden Angeklagten müssen sich wegen des Todes der 21-Jährigen im November 2007 in Perugia verantworten.
Das Kassationsgericht in Rom, das höchste italienische Gericht, hatte im März den Freispruch für Knox und ihren Ex-Freund aufgehoben. Das ist die vierte Verhandlung, die sich mit dem Mord befasst. "Wir erwarten uns die Wahrheit über die Nacht des Mordes", betonte Francesco Maresca, Rechtanwalt der Familie Kercher, im Vorfeld. Der Vater Sollecitos meinte, sein Sohn sei besorgt. Er dagegen sei zuversichtlich, dass die Unschuld seines Sohnes bewiesen werden könne.
Die Kassationsrichter hatten im März der Forderung der Staatsanwaltschaft von Perugia zugestimmt, die Rekurs gegen den im Oktober 2011 gefällten Freispruch für die beiden Hauptangeklagten eingereicht hatte. Die 21-jährige Kercher war Anfang November 2007 in Perugia bei Sexspielen getötet worden. 2009 wurden Knox und Sollecito in erster Instanz schuldig gesprochen und zu 26 und 25 Jahren Haft verurteilt. 2011 wurden Knox und Sollecito in zweiter Instanz vom Vorwurf, Kercher getötet zu haben, freigesprochen. Daraufhin war Knox in ihre Heimatstadt Seattle zurückgekehrt.
Das Urteil enthalte schwere logische und juristische Fehler, hatte die Staatsanwaltschaft von Perugia ihre Berufung begründet. Der Ivorer Rudy Hermann Guede befindet sich weiterhin hinter Gittern. Er war wegen Beihilfe zum Mord und sexueller Gewalt zu 16 Jahren Haft verurteilt worden. Guede könne nicht allein für dieses Delikt verantwortlich gemacht werden, sagten die Staatsanwälte. In allen Blutlacken, die am Tatort gefunden worden waren, seien auch DNA-Spuren von Knox vorhanden gewesen.
(Quelle: salzburg24)