Wie gefährlich ist Anstieg?

Neuinfektionen "wenig aussagekräftig"

Veröffentlicht: 06. Oktober 2020 09:50 Uhr
Täglich veröffentlichen Gesundheits- und Innenministerium die aktuellen Coronavirus-Zahlen. Im Vordergrund steht dabei oft die Zahl der Neuinfektionen. In der TV-Sendung "ARD extra" vom Montagabend zweifeln Virologen und Ärzte aus Deutschland nun deren Aussagekraft an. Das Credo: Ein Anstieg sollte uns keine Angst machen, solange die Zahl der schweren Verläufe nicht explodiert. Mehr dazu oben im Video.

Hendrik Streeck, Virologe am Uniklinikum in Bonn, sagt etwa: "Die Infektionszahlen sagen nur bedingt etwas aus, weil nur ein geringer Anteil wirklich eine medizinische Versorgung braucht." Zudem weist er darauf hin, dass ein milder Verlauf oder eine Infektion ohne Symptome nicht so stark zum allgemeinen Infektionsgeschehen beitragen würde.

Neuninfektionen und Krankenhausaufnahmen

Torsten Bauer, Leiter der Lungenstation am Helios Klinikum Emil von Behring in Berlin möchte überhaupt von der Zahl der Neuinfektionen wegkommen. Für ihn seien sie wenig aussagekräftig, sagt er im Beitrag von "ARD extra": "Ich hätte gerne die Zahl der Krankenhausaufnahmen dagegengespiegelt. Weil die absolute Infektionszahl für Mediziner ja nur sagt, wie viele haben sich infiziert und nicht, wie viele waren tatsächlich krank."

Streeck plädiert für eine "achtsame Normalität": Man müsse jedem mit schwerem Verlauf die bestmögliche Versorgung zukommen lassen, gleichzeitig müssten wir aber anfangen "mit dem Virus zu leben."

Hospitalisierungen wegen Coronavirus in Österreich

In Österreich sind laut Daten des Gesundheitsministeriums vom Dienstag (9 Uhr) 387 Normalbetten und 101 Intensivbetten mit Covid-19-Fällen belegt. Im Vergleich dazu gibt es 8.496 bestätigte Coronavirus-Fälle, die nicht hospitalisiert sind. Seit Anfang April ist die Belegung der Intensivbetten stetig zurückgegangen, seit Anfang September steigt sie wieder an. Am höchsten ist die Zahl der positiv getesteten Österreicherinnen und Österreicher weiterhin in der Gruppe der 15- bis 34-Jährigen. Die aktuellen Zahlen findet ihr HIER.

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(Quelle: salzburg24)

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