Wahlkampf in USA

Nikki Haley zweifelt an Donalds Trumps geistiger Fitness

Veröffentlicht: 22. Jänner 2024 08:11 Uhr
Der Ton unter den republikanischen Bewerber:innen um die Präsidentschaftskandidatur hat sich kurz vor den Vorwahlen im US-Staat New Hampshire verschärft. Mitbewerberin Nikki Haley zweifelte am Samstag bei einem Wahlkampfauftritt die geistige Fitness ihres parteiinternen Rivalen Donald Trump an.
SALZBURG24 (tp)

"Wenn man mit dem Druck der Präsidentschaft umgehen muss, kann man nicht jemanden haben, bei dem man sich fragt, ob er geistig in der Lage ist, das zu tun", sagte Haley. Sie spielte damit auf einen Ausrutscher Trumps an. Der Ex-Präsident hatte die frühere US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen offenbar mehrmals mit der früheren Repräsentantenhaus-Vorsitzenden Nancy Pelosi verwechselt, als er über die Erstürmung des Kapitols durch seine Anhänger am 6. Jänner 2021 redete. "Nikki Haley ist für die Sicherheit zuständig. Wir haben ihr 10.000 Leute angeboten - Soldaten, Nationalgarde, was immer sie wollen - sie haben es abgelehnt", sagte Trump.

Haley betonte, sie sei weder für die Sicherheit im Kapitol zuständig gewesen, noch habe sie sich damals in Washington aufgehalten. Ohnehin gibt es für Trumps Behauptung, dass er während der Belagerung Hilfe angeboten hat oder dass ein solches Angebot abgelehnt wurde, keine Belege.

Das sagt Nikki Haley über Donald Trump

Der 77-jährige Trump und andere Republikaner greifen den 81-jährigen Präsidenten Joe Biden immer wieder wegen seines Alters an und äußern Zweifel daran, ob der Politiker der Demokratischen Partei in der Lage ist, eine zweite Amtszeit anzutreten. Haley sagte am Samstag in einem Interview mit dem Sender Fox News, Politiker an der Staatsspitze müssten "auf der Höhe ihres Könnens" sein. "Wollen wir wirklich, dass sie mit Namen um sich werfen und Dinge falsch machen, wenn sie 80 Jahre alt sind und sich mit Putin und Xi und Kim und Nordkorea auseinandersetzen müssen?"

Haley setzt große Hoffnungen in die nächste Vorwahl in New Hampshire am kommenden Dienstag. Denn in dem kleinen US-Staat dürfen auch als Unabhängige registrierte Wähler bei den Republikaner-Vorwahlen teilnehmen. Das kommt Haley entgegen, die als vergleichsweise moderate Republikanerin gilt - insbesondere im Vergleich zu Trump und Floridas Gouverneur Ron DeSantis.

Weitere Unterstützung für Ex-Präsident

Umfragen sehen Haley in New Hampshire laut einem von der Website "FiveThirtyEight" errechneten Durchschnitt bei rund 34 Prozent. Trump kommt demnach auf 49 Prozent und DeSantis auf nur fünf Prozent.

Die Unterstützung des ausgeschiedenen Mitbewerbers Tim Scott könnte Trump weiteren Auftrieb geben. Der Ex-Mitbewerber im Rennen um die republikanische Präsidentschaftskandidatur sprach Trump am Freitag seine Unterstützung aus. Er sei gekommen, "um den nächsten Präsidenten der Vereinigten Staaten zu unterstützen", rief der 58-jährige Afroamerikaner jubelnden Trump-Anhängern in New Hampshire zu.

Der US-Sender CNN berichtete, dass Trump bereits in Gesprächen mit Scott war, um sich dessen Unterstützung vor den Vorwahlen in South Carolina am 24. Februar zu sichern. Die Ankündigung sei aber vorgezogen worden, nachdem die Zustimmung für Haley zugenommen habe.

Trump-Gegner DeSantis wirft das Handtuch

Das Rennen um die republikanische Nominierung bei der US-Präsidentenwahl scheint gelaufen: Zwei Tage vor der Vorwahl in New Hampshire hat der schärfste Kontrahent von Ex-Präsident Donald Trump, …

"Wir brauchen einen Präsidenten, der heute unsere Südgrenze schließt. Wir brauchen Donald Trump", sagte Scott, der sich im November wegen schlechter Umfragewerte aus dem Rennen um das Weiße Haus zurückgezogen hatte. "Wir brauchen einen Präsidenten, der unser Land vereint. Wir brauchen Donald Trump." Trump seinerseits nannte Scott einen "fantastischen Mann". "Seine Unterstützung zu haben, bedeutet viel. Wir müssen uns zusammenschließen. Wir müssen gegen diese Verrückten vorgehen, mit denen wir es zu tun haben", sagte der Ex-Präsident.

Die Unterstützung des einzigen schwarzen Senators der Republikaner ist für Trump ein Gewinn im Vorwahlrennen seiner Partei. Sie ist zugleich ein herber Dämpfer für Haley - zumal Scott wie sie aus South Carolina stammt.

Den Vorwahl-Auftakt in Iowa hatte Trump klar für sich entschieden: Der Rechtspopulist kam dort auf 51 Prozent, 30 Punkte vor DeSantis mit 21 Prozent und 32 Punkte vor Haley mit 19 Prozent.

Mit seinem klaren Sieg festigte Trump seine Position als haushoher Favorit im Präsidentschaftsrennen seiner Republikanischen Partei. Der Sieger der landesweiten Republikaner-Vorwahlen wird bei der Präsidentschaftswahl am 5. November Amtsinhaber Joe Biden von der Demokratischen Partei herausfordern.

Bei den Demokraten sind die Vorwahlen reine Formsache, Biden ist die erneute Nominierung als Präsidentschaftskandidat sicher. Für die Vorwahl in New Hampshire ließ sich Biden wegen eines parteiinternen Disputs nicht auf die Wahlzettel setzen - dies zeigt Bidens Gewissheit, auch ohne New Hampshire nominiert zu werden. Biden hat auch nur zwei interne Konkurrenten, die zudem völlig chancenlos sind: die Selbsthilfebuch-Autorin Marianne Williamson und den Kongressabgeordneten Dean Phillips.

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(Quelle: apa)

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