Ban - diesjähriger Gastredner beim Europäischen Forum Alpbach - zog das Beispiel Indien und Pakistan heran. Nach sechs Atomtests hätten diese Länder damit aufgehört, und entwickeln jetzt Atomwaffen, gab der frühere südkoreanische Außenminister zu bedenken. "Das hat bisher keiner in der internationalen Gemeinschaft angesprochen."
Treffen habe Spannungen drastisch reduziert
Die Koreaner waren "sehr aufgeregt" wegen den "historischen Treffen" zwischen dem südkoreanischen Präsidenten Moon Jae-in und seinem nordkoreanischem Amtskollegen Kim Jong-un - "aber besonders" wegen dem Treffen zwischen Kim und US-Präsident Donald Trump. Dies sei das erste Mal gewesen, dass ein nordkoreanischer Machthaber der internationalen Gemeinschaft ausgesetzt war. Auch das Treffen zwischen Moon und Kim habe "die Spannungen auf der Koreanischen Halbinsel und der Region drastisch" reduziert.
Ban Ki-moon: Nordkorea hält keine Versprechen
Vier Monate nach diesen "historischen Treffen" zeigte sich Ban Ki-moon nun aber besorgt, dass dies nun doch nicht zum "Momentum" werde. Ein Grund dafür könnte seiner Ansicht nach das "Zurückrudern" Pjöngjangs sein. "Nordkorea hält bekanntermaßen keine Versprechen", sagte Ban etwa mit Verweis auf ein 2005 erzieltes Abkommen bei den sogenannten Sechs-Parteien-Gesprächen zur Denuklearisierung. Dies habe gerade einmal ein Jahr gehalten.
Die Menschen, so der frühere UNO-Generalsekretär, hätten jeden Grund, die Aussagen Trumps infrage zu stellen. Niemand habe je gesehen, dass Kim persönlich, "mit seiner eigenen Stimme" über vollständige Denuklearisierung gesprochen habe. Dazu habe es nur Statements gegeben, stellte Ban fest. Das sei "recht eigenartig".
Bevölkerung nun "hoffnungsvoller"
Als positiven Aspekt der jüngsten Entwicklungen zwischen dem Süden und dem Norden betonte Ban, die Bevölkerung sei "hoffnungsvoller". Außerdem hätten die "direkten Provokationen" seitens Pjöngjang - im Vergleich zu früher - abgenommen.
(APA)
(Quelle: salzburg24)