Welt

Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un sagt Moskau-Reise ab

Kim Jong-un hat noch keine Auslandsreise gemacht
Veröffentlicht: 30. April 2015 14:03 Uhr
Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un reist doch nicht zum 70. Jahrestag des Sieges der Sowjetunion über Hitler-Deutschland nach Moskau. "Er kann nicht kommen, die Nachricht wurde uns über diplomatische Kanäle übermittelt", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Donnerstag der Agentur Interfax zufolge.

Insgesamt erwartet Russland trotz eines Boykotts westlicher Politiker rund 30 Staats- und Regierungschefs zur Siegesfeier am 9. Mai.

Kims Besuch zur Militärparade war in Moskau mit Spannung erwartet worden. Es wäre die erste Auslandsreise des Nordkoreaners seit dessen Amtsantritt vor drei Jahren gewesen. Als Grund für die Absage habe die Führung in Pjöngjang "innerkoreanische Angelegenheiten" genannt, sagte Peskow. Näheres war dazu zunächst nicht zu erfahren. Pjöngjang selber hatte nie bestätigt, dass Kim nach Moskau reisen werde.

Am Mittwoch hatte der südkoreanische Geheimdienst vor Abgeordneten erklärt, Kim habe seit Anfang des Jahres 15 hochrangige Regierungsvertreter hinrichten lassen, weil sie die Politik des Regimes kritisiert hätten.

Ein breiter Boykott der Siegesfeier durch den Westen hat in Moskau für Verstimmung gesorgt. Wegen Spannungen mit Russland in der Ukraine-Krise haben zahlreiche Politiker eine Einladung abgelehnt, unter ihnen Bundespräsident Heinz Fischer. Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) wird kurz vor den Feierlichkeiten in Moskau weilen. Am Dienstag legt er einen Kranz am Grab des Unbekannten Soldaten nieder und trifft seinen Amtskollegen Sergej Lawrow.

Am Rande der Feierlichkeiten erwartet der Kreml die deutsche Kanzlerin Angela Merkel. Gemeinsam mit Präsident Wladimir Putin will auch sie am 10. Mai am Grab des Unbekannten Soldaten einen Kranz niederlegen. Die Militärparade am Vortag meidet sie.

Zwischen dem 8. und 10. Mai erwartet Russland unter anderem den chinesischen Staatschef Xi Jinping, den tschechischen Präsidenten Milos Zeman, den slowakischen Regierungschef Robert Fico und den kubanischen Staatschef Raúl Castro. Auch aus Mazedonien, Zypern und Indien haben sich Staatsgäste angekündigt.

Peskow zufolge reist zudem UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon nach Moskau. Kritik kam prompt aus der benachbarten Ukraine. Es sei die falsche Botschaft, wenn der Generalsekretär am 9. Mai ein Land besuche, "das gegen eine große Zahl von Schlüsselprinzipien verstoßen hat, die zum Grundstein der UN gehören", sagte Außenminister Pawel Klimkin bei einem Besuch in New York. Er hoffe sehr, dass Ban nicht bei der Militärparade in Moskau anwesend sein werde.

Die Ukraine wirft Russland einen Völkerrechtsbruch durch die Annexion der Schwarzmeerhalbinsel Krim vor einem Jahr vor. Sie fordert, Russland das Vetorecht im Weltsicherheitsrat zu entziehen.

(Quelle: salzburg24)

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