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Nur knapp 83,9 Prozent für Faymann bei Parteitag

Veröffentlicht: 29. November 2014 07:17 Uhr
Allen Geschlossenheitsbeschwörungen zum Trotz hat Werner Faymann beim SPÖ-Parteitag wie schon vor zwei Jahren eine Schlappe hinnehmen müssen. Bei der Wahl zum Parteichef konnte er bloß knapp 83,9 Prozent der Delegiertenstimmen auf sich vereinen. Immerhin: Er blieb minimal über seinem bisherigen Minuswert von 83,4 Prozent.

Noch schlechter schnitt Faymann Freitagabend bei der davor abgehaltenen Vorstandswahl ab, wo er überhaupt nur 83,6 Prozent erzielte. Da dürfte dem ein oder anderen Delegierten dann doch der Schreck in die Knochen gefahren sein, denn normal geht es im Präsidium mit dem Ergebnis des Vorsitzenden noch einmal bergab.

Kleines Plus gegenüber 2012

Diesmal konnte sich Faymann wenigstens ein bisschen steigern. Euphorisch reagierte er deswegen dennoch nicht. Zwar gebe es ein kleines Plus gegenüber 2012, das Ergebnis zeige aber, dass er noch viel an Überzeugungsarbeit zu leisten haben werde. Immerhin las er aus dem Resultat heraus, dass die SPÖ eine Partei sei, die das Wort Freundschaft ernst nehme.

Dass ihn sein neuerlich schwaches Parteitagsergebnis für die Steuerreformverhandlungen schwächt, glaubt Faymann nicht. Die Position der Partei sei durch die von der Gewerkschaft gesammelten Hunderttausenden Unterstützungsunterschriften gestärkt. "Die Sozialdemokratie ist gerade bei diesem Thema nicht zu unterschätzen", sagte Faymann nach dem Parteitag vor Journalisten.

Schwache Rede von Faymann

Mit verantwortlich für das enttäuschende Abschneiden des Parteivorsitzenden war wohl seine 45-minütige Rede zuvor, die allenfalls solide war, die Delegierten aber keineswegs mitriss. Zwar gab es stehende Ovationen zum Abschluss, die waren aber eher der Tradition geschuldet als realer Begeisterung über das Gehörte. Zwischenapplaus war während der Rede kaum einmal zu vernehmen.

Harte Partei-Linke

Während sich auch Gewerkschafter und Senioren den Mund für Faymann fusselig redeten, war die Partei-Linke nicht gnädig zu stimmen. So wandte sich etwa die Bundesvorsitzende des VSStÖ, Rasha Abd El Mawgoud, vehement gegen "Pseudo-Scheingeschlossenheit", die sie etwa angesichts der steigenden Jugendarbeitslosigkeit nicht aufbringen könne. "Eine Partei, die immer davon spricht, geschlossen zu sein, wird auch geschlossen sein - aber im Sinne von zug'sperrt", warnte Boris Ginner, der niederösterreichische Chef der Sozialistischen Jugend.

(Quelle: salzburg24)

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