Welt

Österreich hält an Kupfermünzen fest

Veröffentlicht: 30. Mai 2017 12:26 Uhr
Nachdem gerade in Italien das Aus für den "Schotter" in den Geldtaschen bevorsteht, wird auch in anderen Ländern wieder über die Zukunft der Ein- und Zwei-Cent-Münzen diskutiert. Argument: Kosten für Herstellung und Verteilung würden den Münzwert übersteigen. Für die Münze Österreich ist die Prägung der kleinen Kupfermünzen jedoch kein Verlustgeschäft.

Die Münzprägestätten in Europa hätten in den vergangenen Jahren versucht, die Produktionskosten zu senken. Das tat auch die Münze Österreich. Damit mache die Münze auch mit der Prägung der kleinen Centstücke noch etwas Gewinn, sagte Nationalbankdirektor Kurt Pribil am Dienstag am Rande der Volkswirtschaftlichen Tagung der OeNB in Wien. Einige Länder (Finnland, Niederlande, Belgien) haben die Prägung der kleinsten Münzen schon eingestellt, für 2018 steht das in Italien bevor.

SALZBURG24-User für Kupfergeld-Abschaffung

In einer Umfrage auf SALZBURG24 haben rund 41 Prozent für die Abschaffung des Kupfergeldes gestimmt, weitere 31 Prozent sprachen sich unter der Bedingung, dass bei der Preisgestaltung dadurch kein Nachteil für Konsumenten entstehen dürfe, dafür aus. 27 Prozent plädierten dafür die Ein- und Zwei-Cent-Münzen beizubehalten. Für knapp ein Prozent der Befragten ist es an der Zeit, auf bargeldlose Bezahlung umzusteigen. Bis Dienstag, 13 Uhr, haben sich 1.113 User am S24-Meinungscheck beteiligt.

Münze Österreich behält sich Einstellung vor

So lange die Nachfrage in Österreich aber grundsätzlich da sei, werde man diese auch decken, betonte Pribil. Für den Fall, dass sich daran etwas ändert, würde die Notenbank bzw. deren Tochter Münze Österreich auf ein Gesetz bestehen, das fürs Barzahlen genaue Regeln für das Aufrunden bzw. Abrunden vorgibt. Viele Preise in Supermärkten enden ja auf 98 oder 99 Cent.

Die Münze Österreich prägt die kleinen Kupfermünzen nur für den Inlandsbedarf. An Prägestätten in andere Länder exportiert werden indes Kupfer-Rohlinge.

Große Skepsis zu Bitcoins und Co

Um die Zukunft des Zahlungsverkehrs in ganz anderen Dimensionen ging es in den Expertenrunden bei der Notenbanktagung Montag und Dienstag in Wien. Cyberwährungen a la Bitcoin werden von Zentralbankern mit großer Skepsis bewertet, viele Notenbanken arbeiten deshalb an "legalen", behördlich kontrollierten digitalen Alternativen, insgesamt an schnelleren und billigeren Zahlungssystemen.

Schon aus Gründen der Sicherheit hätten sich die Notenbanken in die von privaten Anbietern vorangetriebenen Entwicklungen einzubringen, meint man in der US-Notenbank Fed. Zumal der Wettbewerb im "Banking ohne Banken" schärfer wird und die Aufseher bei Fintechs an ihre Grenzen stoßen. Hier verlangt die österreichische Finanzmarktaufsicht (FMA) ein moderneres rechtliches Regelwerk.

Bargeld gilt als widerstandsfähig

Notenbanker bescheinigten dem Bargeld - obwohl tendenziell weniger cash bezahlt werde - auf längere Sicht eine bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit. Vor allem in Volkswirtschaften, die von der Finanzkrise 2007/08 erfasst waren, sei der Bargeldbedarf stetig gestiegen. Das können sich Experten nur zum Teil mit der Entwicklung des Zinsumfelds erklären. Offenbar werde Bargeld bei allgemein unsicheren Zukunftsaussichten immer noch als "safe haven asset" bewertet.

(APA)

(Quelle: salzburg24)

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