Welt

Österreichischer Amateur-Astronom filmt Einschlag am Jupiter

Veröffentlicht: 30. März 2016 15:46 Uhr
Am Jupiter ist offensichtlich ein größeres Objekt eingeschlagen. Ein Amateur-Astronom aus Mödling hat das Ereignis gefilmt und sein Video vor wenigen Tagen auf Youtube gestellt, wo es mittlerweile mehr als 1,3 Mio. Mal angesehen wurde.

Gleichzeitig hat ein Beobachter in Irland den Jupiter beobachtet und ebenfalls die helle Leuchterscheinung gefilmt, auch sein Video findet sich im Internet.

Hobby-Astronom bemerkt Jupiter-Einschlag anfangs nicht

Er habe am 17. März mit seinem 20-Zentimeter-Teleskop den Jupiter beobachtet und gefilmt, aber aufgrund der einschränkten Sichtbedingungen das Video zunächst gar nicht bearbeitet, schreibt Gerrit Kernbauer aus Mödling zu seinem Film. Als er sich zehn Tage später die Aufnahmen dennoch ansah, entdeckte er den kurzen Lichtblitz am Rand der Planetenscheibe. "In Erinnerung an 'Shoemaker-Levy 9' ist meine einzige Erklärung dafür, dass ein Asteroid oder Komet in die obere Atmosphäre Jupiters eingedrungen und dort verbrannt oder explodiert ist", so Kernbauer.

Im Juli 1994 sorgte der Einschlag des in 24 teilweise Kilometer große Trümmer zerbrochenen Kometen "Shoemaker-Levy 9" auf dem Jupiter, dem größten Planeten unseres Sonnensystems, für weltweite Aufmerksamkeit. Der Komet war erst ein Jahr zuvor entdeckt worden, Berechnungen hatten aber ergeben, dass er bereits 1992 den Jupiter sehr nahe passiert hatte und dabei durch dessen starke Gravitationskräfte zerborsten war. Und es zeigte sich, dass sich die Objekte auf Kollisionskurs mit dem Planeten befanden. Weltweit konnte daher das Ereignis beobachtet werden.

Fünf Einschläge in den letzten 20 Jahren

Thomas Posch vom Institut für Astrophysik der Universität Wien findet es "spektakulär", dass die Beobachtung einem österreichischen Amateur-Astronomen gelungen sei, wie er der APA erklärte. Bei einer raschen Recherche fand er in den vergangenen rund 20 Jahren fünf weitere derartige Ereignisse: Neben "Shoemaker-Levy 9" ein großer Einschlag 2009, zwei kleinere im Jahr 2010 und ein weiterer 2012. So wie bei der aktuellen Beobachtung seien sowohl 2010 als auch 2012 kurze helle Blitze registriert worden. 1994 und 2009 hätten sich dagegen dunkle Impakt-Wolken gezeigt, die auch länger zu beobachten waren.

Weil der aktuelle Einschlag ein so kurzfristiges Ereignis gewesen sei, "hat man keine guten Karten, um festzustellen, was da eingeschlagen hat", sagte Posch. Aber angesichts der Tatsache, dass selbst die vergleichsweise kleine Erde jeden Tag 100 bis 1.000 Tonnen Material aus dem Weltraum abbekommt, würde Jupiter mit seiner riesigen Gravitation noch wesentlich mehr Materie anziehen. Nur die größten Brocken würden aber solche Leuchterscheinung verursachen.

(APA)

(Quelle: salzburg24)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken