Zuvor hatte Pakistans Außenminister Shah Mehmood Qureshi dies bereits in Aussicht gestellt. Der Pilot Abhinandan Varthaman war am Mittwoch in pakistanische Gefangenschaft geraten, als beide Länder über der umstrittenen Kaschmir-Region ihre Luftwaffe eingesetzt und Flugzeuge der anderen Seite abgeschossen hatten. Die Spannungen zwischen den verfeindeten Atommächten Indien und Pakistan hatten sich in den vergangenen Tagen zugespitzt.

Khan zu Telefonat mit Modi bereit
Qureshi kündigte am Donnerstag des Weiteren an, dass Khan zu einem Telefongespräch mit dem indischen Premierminister Narendra Modi bereit sei. Khan hatte bereits am Mittwoch Indien Gespräche angeboten. Man wolle alles tun, was hilfreich sei, um Frieden wieder herzustellen, sagte Qureshi.
Modi: "Feind, der Indien destabilisieren will"
Indiens Premierminister Narendra Modi rief unterdessen in einer martialischen Rede seine Landsleute zur Standhaftigkeit gegen den Erzrivalen Pakistan auf. Am Donnerstag sprach er von einem "Feind, der Indien destabilisieren" wolle. Seine Regierung um die hindu-nationalistische Partei Bharatiya Janata Party/BJP steht unter Druck, Stärke zu zeigen, weil in wenigen Monaten eine Parlamentswahl ansteht.
Opposition kritisiert Modi
In Indien wurde Kritik daran laut, dass Modi trotz der Eskalation im Konflikt mit Pakistan seine geplanten Wahlkampfauftritte wahrnahm und sich nicht an das Volk wandte. Die Führungen von 21 Oppositionsparteien warfen ihm in einer gemeinsamen Erklärung eine "eklatante Politisierung der Opfer unserer Streitkräfte" vor.
Foto und Video von indischem Piloten
Pakistans Armeesprecher Asif Ghafoor veröffentlichte auf Twitter ein Foto des offenbar im Gesicht verletzten Piloten. In einem von der pakistanischen Armee verbreiteten Video erklärte der Oberstleutnant, er werde gut behandelt. Er sei "sehr beeindruckt" von der pakistanischen Armee. Der Tee, den er bekommen habe, sei zudem "fantastisch".
Indiens Außenministerium bestellte nach eigenen Angaben den pakistanischen Botschafter ein und beschwerte sich über diese "vulgäre Darstellung" des Gefangenen, die gegen internationales Recht und die Genfer Konvention verstoße. Indien erwarte seine sofortige, sichere Rückkehr.
Kaschmir: Familien aus Dörfer evakuiert
Am Donnerstag wurden wegen andauernder Zusammenstöße in Kaschmir mehrere hundert Familien aus Grenzdörfern auf der pakistanischen Seite Kaschmirs evakuiert. Die Evakuierungen seien erfolgt, nachdem es in der Nacht von indischer Seite Maschinengewehr- und Artilleriebeschuss gegeben habe, erklärte der lokale Informationsminister, Mushtaq Minhas.
Das Feuergefecht dauerte nach Angaben der indischen Armee gut eine Stunde, war aber weniger heftig als der schwere Artilleriebeschuss einen Tag zuvor. Auch ein pakistanischer Regierungsvertreter sprach von nur kleinen Schusswechseln.
Indien und Pakistan beanspruchen Kaschmir
Seit der Unabhängigkeit des früheren Britisch-Indien und seiner Trennung in Indien und Pakistan im Jahr 1947 beanspruchen die beiden Länder Kaschmir für sich - sie kontrollieren jeweils einen Teil. Die heutigen Atommächte führten bereits zwei Kriege um das Himalaya-Tal.
(APA)
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(Quelle: apa)