Welt

Papst eröffnete "Heiliges Jahr der Barmherzigkeit"

Veröffentlicht: 29. November 2015 21:33 Uhr
Gut eine Woche vor dem offiziellen Beginn in Rom hat Papst Franziskus bei seinem Besuch in der Zentralafrikanischen Republik das "Heilige Jahr der Barmherzigkeit" eröffnet. In der Kathedrale der Hauptstadt Bangui öffnete er die "Heilige Pforte". "Möge Bangui die spirituelle Hauptstadt der Welt werden!", wünschte sich Franziskus laut Kathpress in einer kurzen Ansprache.

Das "Heilige Jahr der Barmherzigkeit" beginne frühzeitig in einem Land, das unter Krieg, Hass und dem Mangel an Verständigung leide, so der Papst. In dem vom Bürgerkrieg erschütterten Land seien im Geiste alle Länder anwesend, die das Kreuz des Krieges erlebt hätten. "Wir alle bitten um Frieden, Barmherzigkeit, Versöhnung, Verzeihung, Liebe! Für Bangui, die ganze Zentralafrikanische Republik und die ganze Welt; für alle Länder, die unter Krieg leiden, erbitten wir Frieden."

In seiner Predigt rief Franziskus die Konfliktparteien in der Zentralafrikanischen Republik auf, die Waffen niederzulegen. "Legt diese Instrumente des Todes ab; bewaffnet euch vielmehr mit Gerechtigkeit, Liebe und Barmherzigkeit", sagte er. Mit der Kraft des Glaubens könne der Frieden erreicht werden. "Gott ist stärker als alles", so Franziskus. Er stehe für Gerechtigkeit, Liebe und eine "unbesiegbare Macht".

Beim Moment des Friedensgrußes in der Kathedrale umarmte der Papst auch einen evangelischen Pastor und einen Imam, die in seiner Nähe standen. Bereits auf dem Weg zur Kathedrale hatte Franziskus einen kurzen Stopp an einem Kinderkrankenhaus der Hauptstadt eingelegt. Dabei schenkte er den jungen Patienten Medikamente, die ihm das römische Kinderkrankenhaus Bambino Gesu mitgegeben hatte.

Franziskus forderte die Jugend in der Zentralafrikanischen Republik auf, nicht vor den inneren Problemen aus dem Land zu fliehen, sondern für den Frieden zu arbeiten. "Wer flieht, hat nicht den Mut zum Leben", sagte er am Sonntagabend laut Kathpress vor Hunderten Jugendlichen auf dem Platz vor der Kathedrale der Hauptstadt Bangui.

"Flüchten ist keine Lösung - dableiben und den Frieden aufzubauen bringt Leben", so der Papst. Die Arbeit für Harmonie und Verständigung in dem Bürgerkriegsland ist nach seinen Worten eine tägliche Lebensaufgabe für jeden einzelnen. Der Friede bestehe nicht aus einem Dokument, das unterzeichnet und dann weggelegt werde. Der Schlüssel seien ein völliger Verzicht auf Hass sowie Vergebung gegenüber den Feinden, auch wenn das viel Mut erfordere. Doch wer dazu bereit sei, bleibe letztlich Sieger.

"Niemals hassen, immer vergeben", ließ er die Jugendlichen mehrmals wiederholen. "Seid Handwerker des Friedens", rief er ihnen zu. Der Papst bat die jungen Menschen, viel zu beten. Das Gebet könne das Böse besiegen.

Die Worte und Gesten des Papstes fallen in eine Situation großer Spannungen zwischen Christen und Muslimen: Am Morgen seines Eintreffens in Bangui wurden dort in der Nähe des berüchtigten muslimischen PK5-Viertels zwei junge Christen ermordet, und ihre Familien kündigten umgehend blutige Rache an.

Das sogenannte Jubiläum der Barmherzigkeit begeht die katholische Kirche weltweit ab dem 8. Dezember. An diesem Tag eröffnet es Franziskus feierlich mit dem Aufstoßen der Heiligen Pforte im Petersdom. Das Jubeljahr endet am 20. November 2016.

(Quelle: salzburg24)

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