Die Gesellschaft sei heute nicht sehr großzügig gegenüber jungen Leuten, die ernsthaft ein Haus bauen und Kinder in die Welt setzen wollen. "Im Gegenteil, oft werden ihnen tausend - mentale und praktische - Hindernisse in den Weg gelegt", sagte der Heilige Vater.
Um eine Ehe zu schließen, sei eine gewisse Reife notwendig. Man dürfe nicht nur wegen der Anziehungskraft oder des Gefühls eines Moments eine Ehe eingehen. Ein Bund zwischen Mann und Frau sei ein Bund fürs Leben, der nicht improvisiert werden dürfe. Ein "Bund der Liebe" wolle gelernt und verfeinert werden. "Ich erlaube mir, da von einer Handwerkerarbeit zu sprechen. Aus zwei Leben ein einziges zu machen, das ist auch fast ein Wunder, ein Wunder der Freiheit und des Herzens", sagte der Heilige Vater.
Der Vatikan hatte zuletzt mit scharfer Kritik auf das deutliche Ja der Iren zu gleichgeschlechtlichen Ehen reagiert. "Ich denke, man kann nicht nur von einer Niederlage für die christlichen Werte, sondern von einer Niederlage für die Menschheit sprechen", sagte Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin italienischen Medienberichten zufolge. Er sei über die Entscheidung der Iren "sehr traurig", sagte Parolin, der als zweitmächtigster Mann im Vatikan gilt.
Die katholische Kirche müsse nach dem Volksentscheid in Irland "diese Realität berücksichtigen, aber in dem Sinne, ihren Einsatz für die Evangelisierung zu verstärken". Für die Kirche stehe die Familie weiter im Mittelpunkt, sagte Parolin. "Wir müssen alles dafür tun, um sie zu verteidigen, zu schützen und zu fördern."
(Quelle: salzburg24)