Heikle Informationen

Pete Hegseth soll US-Angriffspläne auch in Familienchat geteilt haben

US Secretary of Defense Pete Hegseth gives a press conference following the meeting of The North Atlantic Treaty Organisation (NATO) Ministers of Defence at NATO Headquarters in Brussels, on February 13, 2025. (Photo by SIMON WOHLFAHRT / AFP)
Veröffentlicht: 21. April 2025 08:55 Uhr
Medienberichten zufolge soll US-Verteidigungsminister Pete Hegseth sensible Details zu einem US-Militäreinsatz im Jemen auch in einem privaten Signal-Gruppenchat mit seiner Ehefrau geteilt haben. Im März war bekannt geworden, dass ein US-Journalist - neben einigen der ranghöchsten Sicherheitsvertreter der US-Regierung - aus Versehen in eine Chatgruppe zu dem Angriff aufgenommen worden war.

US-Verteidigungsminister Pete Hegseth hat einem Zeitungsbericht zufolge Details des Angriffs auf die radikal-islamische Houthi-Miliz im März in einer weiteren Chatgruppe des Messenger-Dienstes Signal geteilt. Zu dieser gehörten auch seine Frau, sein Bruder und sein persönlicher Anwalt, berichtete die "New York Times" am Sonntag (Ortszeit). Hegseth teilte demnach angeblich dieselben Informationen des Angriffs, die letzten Monat von "The Atlantic" publik gemacht wurden.

Außerdem sollen die Nachrichten in der Chatgruppe Angaben über den Zeitplan der Luftangriffe enthalten haben, schrieb die US-Zeitung "The Times" und berief sich auf vier mit der Nachrichtengruppe vertraute Quellen. Hegseths Frau Jennifer, eine ehemalige Produzentin von Fox News, hat laut Wall Street Journal auch an sensiblen Treffen mit ausländischen Militärs teilgenommen.

Trump steht hinter Hegseth

Hegseth sagte in einer ersten Reaktion bei einem Osterfest für Familien im Garten des Weißen Hauses, der Bericht beruhe auf Informationen von verärgerten ehemaligen Angestellten, die versuchten, "Leute niederzumachen und ihren Ruf zu ruinieren. Das funktioniert bei mir nicht." Die Sprecherin des Weißen Hauses Karoline Leavitt erklärte im Sender Foxnews: "Der Präsident steht fest hinter Minister Hegseth, der eine phänomenale Arbeit an der Spitze des Pentagons leistet." Auch sie beschuldigte unzufriedene Mitarbeiter des Ministeriums, Hegseth in Misskredit bringen zu wollen und die traditionellen Medien zu belügen.

"Das passiert, wenn das gesamte Pentagon gegen einen arbeitet und gegen den monumentalen Wandel, den man versucht umzusetzen", sagte Leavitt. Sie fügte hinzu, es seien keine Militärgeheimnisse verbreitet worden. Die "New York Times" hatte berichtet, in dem Chat seien die Flugzeiten von F/A-18-Kampfjets im Einsatz gegen die Huthi-Miliz im Jemen geteilt worden.

Trump-Regierung unter Druck

Der "Atlantic"-Chefredakteur Jeffrey Goldberg hatte im März berichtet, dass er - neben einigen der ranghöchsten Sicherheitsvertreter der US-Regierung - aus Versehen in eine Chatgruppe zu dem Angriff aufgenommen worden war. Seitdem steht die Regierung von Präsident Donald Trump unter Druck zu erklären, wie es dazu kommen konnte. Eine interne Untersuchung wurde eingeleitet, die zu der Suspendierung von drei Mitarbeitern des Verteidigungsministeriums führte.

Gestern äußerten sich Dan Caldwell, einst einer der ranghöchsten Berater von US-Verteidigungsminister Hegseth, Darin Selnick, der stellvertretende Stabschef des Ministers, und Colin Carroll, Stabschef des stellvertretenden Verteidigungsministers Stephen Feinberg, zum ersten Mal dazu. "Wir sind unglaublich enttäuscht über die Art und Weise, wie unser Dienst im Verteidigungsministerium beendet wurde", schrieb Caldwell auf X. Er fügte hinzu: "Man hat uns immer noch nicht gesagt, weswegen genau gegen uns ermittelt wurde, ob es immer noch eine aktive Untersuchung gibt oder ob es überhaupt eine echte Untersuchung der 'Leaks' gab."

Pentagon und Weißes Haus wehren sich

Laut Pentagon-Sprecher Sean Parnell hätten die Medien "die Beschwerden verärgerter ehemaliger Mitarbeiter enthusiastisch als einzige Quelle für ihren Artikel genutzt". "Die Trump-hassenden Medien sind weiterhin besessen davon, jeden zu zerstören, der sich für Präsident Trumps Agenda einsetzt. ... Wir haben bereits so viel für die amerikanischen Soldaten erreicht und werden niemals nachgeben", schrieb er auf X. Die Sprecherin des Weißen Hauses Anna Kelly sagte: "Kürzlich entlassene 'Leaker' verdrehen weiterhin die Wahrheit, um ihr angeschlagenes Ego zu beruhigen und die Agenda des Präsidenten zu untergraben."

Demokrat Schumer fordert Entlassung Hegseths

Unterdessen forderte der Demokrat Chuck Schumer die Entlassung von Hegseth. "Wir erfahren immer wieder, wie Pete Hegseth Leben gefährdet", schrieb der Minderheitsführer im Senat auf X. "Aber Trump ist immer noch zu schwach, ihn zu entlassen. Pete Hegseth muss entlassen werden."

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(Quelle: apa)

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