In den USA wird wegen eines lang zurückliegenden Sexualdelikts gegen Polanski ermittelt. Auch ein Sprecher der polnischen Generalstaatsanwaltschaft lehnte eine Festnahme Polanskis ab. Polanski habe sich am Donnerstag bei der Krakauer Staatsanwaltschaft gemeldet und sei zu dem amerikanischen Antrag vernommen worden. Da alle seine Kontaktdaten vorhanden seien, sei eine Festnahme Polanskis "überflüssig", sagte der Behördensprecher. Die polnische Nachrichtenagentur PAP berichtete unter Berufung auf das Justizministerium, der Antrag auf Festnahme Polanskis sei am späten Mittwochabend eingegangen.
Polanski reiste vor wenigen Tagen zur Eröffnung des Museums der Geschichte der polnischen Juden nach Warschau. Der in Frankreich geborene Sohn polnischer Juden hatte als Kind den Holocaust im Krakauer Ghetto überlebt und an der renommierten Filmhochschule in Lodz studiert. Medienberichten zufolge plant er erneut ein Filmprojekt mit Dreharbeiten in Polen.
Der 81-jährige Polanski, sowohl polnischer als auch französischer Staatsbürger, wird von der amerikanischen Polizei seit 1977 gesucht. Die US-Justiz legt ihm zur Last, damals eine Minderjährige sexuell missbraucht zu haben.
Polanski ist der US-Justiz bereits einmal knapp entronnen: Im Herbst 2009 war er auf dem Weg zum Zurich Film Festival bei der Einreise in die Schweiz festgenommen worden. Nach seiner "provisorischen Auslieferungshaft" wurde er mit elektronischen Fußfesseln in den Hausarrest entlassen. Im Juli 2010 lehnte die Schweiz den Auslieferungsantrag ab. Nach knapp einem Jahr war Polanski wieder frei.
(Quelle: salzburg24)