Trotz Ausgangssperre

Proteste in Minneapolis gehen weiter

Protesters hold up their fists as flames rise behind them in front of the Third Police Precinct on May 28, 2020 in Minneapolis, Minnesota, during a protest over the death of George Floyd, an unarmed black man, who died after a police officer kneeled on his neck for several minutes. - A police precinct in Minnesota went up in flames late on May 28 in a third day of demonstrations as the so-called Twin Cities of Minneapolis and St. Paul seethed over the shocking police killing of a handcuffed black man. The precinct, which police had abandoned, burned after a group of protesters pushed through barriers around the building, breaking windows and chanting slogans. A much larger crowd demonstrated as the building went up in flames. (Photo by Kerem Yucel / AFP)

Veröffentlicht: 30. Mai 2020 07:48 Uhr
In zahlreichen Städten der USA hat der Tod des Afroamerikaners George Floyd nach einem brutalen Polizeieinsatz zu neuen Protesten mit Gewalt geführt. In Minneapolis, wo Floyd am Montag ums Leben kam, gingen viele Menschen trotz Ausgangssperre die vierte Nacht in Folge auf die Straße.

Gouverneur Tim Walz sprach am Samstag von einer "unglaublich gefährlichen Situation". Der Chef der Nationalgarde des US-Staats Minnesota, General Jon Jensen, kündigte nach einem Bericht des Fernsehsenders CBS an, noch am Samstag sollten in der Stadt 1.700 Soldaten einsatzbereit sein.

Reporter des Senders CNN berichteten in der Nacht auf Samstag, weder Soldaten der Nationalgarde noch Polizisten seien in Minneapolis zu sehen gewesen. An den Protesten beteiligten sich Schwarze wie Weiße. Auslöser war der brutale Tod des Afroamerikaners George Floyd. Die Demonstranten trugen Schilder mit Aufschriften wie "Bin ich der nächste?" und "Ohne Gerechtigkeit kein Frieden". CNN zeigte Bilder von friedlichen Protesten in Minneapolis, aber auch von brennenden Autos.

Proteste schlagen in Gewalt um

Auch in anderen US-Städten gab es Proteste, die vereinzelt in Gewalt umschlugen. In Atlanta (Georgia) griffen Demonstranten das Hauptquartier von CNN an. Der Sender zeigte Live-Bilder aus der eigenen Zentrale, auf denen zu sehen war, wie Demonstranten von außerhalb Objekte auf Polizisten im Eingangsbereich des Senders warfen. CNN wird von US-Präsident Donald Trump immer wieder kritisiert.

Der Gouverneur von Georgia, Brian Kemp, verhängte über Atlanta sowie weitere Städte im Umland den Ausnahmezustand. Etwa 500 Mitglieder der Nationalgarde von Georgia sollen eingesetzt werden, um Menschen und Eigentum zu schützen, schrieb Kemp am Samstag auf Twitter. Auch aus New York, Los Angeles, Dallas, Louisville und anderen Orten wurden Proteste gemeldet. Vor dem Weißen Haus in Washington versammelten sich ebenfalls Demonstranten. Einige von ihnen stießen Barrikaden um.

Afroamerikaner fleht um Hilfe

Der 46-jährige George Floyd war am Montag nach einem brutalen Polizeieinsatz gestorben. Einer der vier beteiligten Polizisten wurde am Freitag des Mordes angeklagt: der Beamte, der Floyd sein Knie minutenlang in den Nacken gedrückt hatte. Der Afroamerikaner hatte mehrfach um Hilfe gefleht, bevor er das Bewusstsein verlor. Die Szene wurde von einer Passantin gefilmt. Floyd wurde bei seiner Ankunft im Krankenhaus für tot erklärt.

Im Haftbefehl für den Polizisten heißt es unter anderem, der Gerichtsmediziner gehe nach vorläufigen Erkenntnissen nicht von Ersticken aus. Der 46-Jährige habe an Gesundheitsproblemen gelitten, die gemeinsam mit der Festsetzung und möglichen Rauschmitteln im Blut vermutlich zum Tod geführt hätten. In den letzten zwei Minuten und 53 Sekunden habe er keine Lebenszeichen mehr gezeigt.

Zweifel an Obduktions-Ergebnissen

Die Anwälte der Familie Floyd meldeten jedoch Zweifel an den Ergebnissen dieser Obduktion an. Zugleich kündigten sie nach einem Bericht des Fernsehsenders ABC an, bei einem bekannten Gerichtsmediziner eine eigene Untersuchung in Auftrag zu geben.

Man habe bereits in anderen Fällen gesehen, dass Menschen, die mit den Behörden zusammenarbeiteten, Dinge präsentierten, die eine "Illusion" seien, sagten Benjamin Crump und S. Lee Merritt. "All diese Dinge wie Asthma oder Herzprobleme spielen keine Rolle, solange sie (die Opfer) leben, atmen, gehen, reden. Alles ist in Ordnung - bis die Polizei sie anspricht."

Bildergalerien

(Quelle: salzburg24)

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