Welt

Puma stoppt Öko-Sackerl, kehrt zu Schachtel zurück

Pumas ambitionierter Verpackungsplan scheiterte
Veröffentlicht: 30. August 2014 16:41 Uhr
Der Sportartikelhersteller Puma ist mit seinen Öko-Beuteln für Schuhe gescheitert. Die Nummer Drei der Branche hatte vor vier Jahren beschlossen, den traditionellen Schuhkarton durch umweltfreundliche rote Stoffbeutel ("Clever Little Bags") zu ersetzen. Der Handel habe die neue Verpackung aber nicht akzeptiert, bestätigte eine Puma-Sprecherin am Samstag einen Bericht der "Wirtschaftswoche".

Mit der "Clever Little Bag" hat Puma eine innovative Schuhverpackung auf den Markt gebracht", sagte Puma-Chef Björn Gulden dem Blatt, "die hat aber im Handel und bei unseren Verbrauchern als kommerzielle Verpackung nicht funktioniert". Zum einen ließen sich die Beutel nicht so leicht stapeln wie Kartons, sagte die Puma-Sprecherin der Nachrichtenagentur dpa. Zum anderen ließen sich die Schuhe vom Verbraucher nach einer Anprobe nicht so leicht in die Öko-Beutel zurückpacken wie in Kartons. Die Herbst/Winter-Kollektion 2015 wird nun wieder in Schuhkartons ausgeliefert, die aber fast ausschließlich aus Recycling-Papier bestehen.

Das Konzept der "Clever Little Bags" für die Millionen Paare jährlicher verkaufter Schuhe hatte der renommierte Industriedesigner Yves Behar aus San Francisco entwickelt. Ziel war mehr Umweltschutz durch Einsparungen bei Material und Energie. Einer der Grundgedanken war, dass sich für die wiederverwendbaren Schuhbeutel anders als bei den Kartons beim Kauf zusätzliche Plastiktragetaschen erübrigen würden.

Im Handel trifft die Entscheidung für die Rückkehr zum Karton laut "Wirtschaftswoche" auf Verständnis: "Man kann sich solche Öko-Leuchttürme leisten, wenn alles gut läuft", sagt Klaus Jost, Präsident der Einkaufsgemeinschaft Intersport dem Blatt, "der Kunde dankte es Puma aber in diesem Fall nicht."

Der deutsche Sportartikelhersteller hatte im ersten Halbjahr 2014 mit einer rasanten Talfahrt zu kämpfen: In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres lag der Puma-Umsatz bei 1,337 Mrd. Euro - das waren 6,5 Prozent weniger Erlöse als im ersten Halbjahr 2013. Der Konzerngewinn sackte mit knapp 40 Mio. Euro um 41,3 Prozent ab. Dennoch rechnet der Adidas-Konkurrent Puma für das Gesamtjahr 2014 mit einem Umsatz auf Vorjahresniveau - also mit rund 2,98 Mrd. Euro.

Der Konzerngewinn werde je nach Währungsverlusten 2014 zwischen 75 und 90 Millionen Euro liegen, hatte Puma-Chef Gulden Ende Juli prognostiziert. Bremsen soll die Talfahrt unter anderem eine millionenschwere Werbekampagne - die laut Puma größte in der Firmengeschichte. Zum Jahreswechsel 2013 beschäftigte Puma laut Geschäftsbericht weltweit knapp 11.000 Mitarbeiter.

(Quelle: salzburg24)

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