Russland

Putin-Kritiker in Arktis gebracht

A man holds a poster reading "Happy New Year 1937, Ruslan Shaveddinov has been kidnapped by the FSB (security service) and exiled to Novaya Zemlya" during a protest in central Moscow on December 25, 2019. - Russian opposition leader Alexei Navalny said on December 25, 2019, that one of his allies had been forcibly conscripted and sent to serve at a remote Arctic base, in a move his supporters said amounted to kidnapping. Ruslan Shaveddinov, a project manager at Navalny's anti-corruption foundation, went missing Monday after police broke into his Moscow flat and his phone's SIM card was disabled. (Photo by Dimitar DILKOFF / AFP)
Veröffentlicht: 26. Dezember 2019 08:52 Uhr
Der prominente Kremlkritiker Alexej Nawalny schrieb am Mittwoch im Internet, sein Weggefährte Ruslan Schaweddinow werde auf einer geheimen Luftabwehrbasis als "politischer Gefangener" festgehalten. Er soll aus eine entlegene Basis in der Arktis gebracht worden sein.

Der 23-Jährige wurde seit Montag vermisst. Laut Nawalny soll die Polizei in die Moskauer Wohnung Schaweddinows eingedrungen und ihn sofort festgenommen und ins entlegene Nowaja-Semlja-Archipel abtransportiert haben.

Arbeit für Anti-Korruptions-Stiftung

Schaweddinow arbeitete als Projektmanager für Nawalnys Anti-Korruptions-Stiftung. Die Stiftung wurde von den russischen Behörden in diesem Jahr als "ausländischer Agent" eingestuft. Gegen sie wird wegen angeblicher Geldwäsche ermittelt.

In Russland gilt die Wehrpflicht. Sie betrifft Männer im Alter zwischen 18 und 27 Jahren, die Dienstzeit beträgt ein Jahr. Ein Armeesprecher sagte der Nachrichtenagentur Tass, Schaweddinow habe sich seit langem vor dem Wehrdienst gedrückt. Seine jetzige Einberufung entspreche dem Gesetz.

Anwalt spricht von "Entführung" Schaweddinows

Nawalny führte hingegen ins Feld, Schaweddinow sei aus gesundheitlichen Gründen für den Wehrdienst ungeeignet. Auch sei er ohne jegliche Grundausbildung zum Nowaja-Semlja-Archipel entsandt worden.

Wjatscheslaw Gimadi, ein Anwalt von Nawalnys Stiftung, sprach von einer "Entführung" Schaweddinows und warf Putin sowie Verteidigungsminister Sergej Schoigu vor, direkt dafür verantwortlich zu sein. Einige Unterstützer Schaweddinows demonstrierten am Mittwochabend in Moskau vor dem Sitz des Generalstabs der russischen Streitkräfte.

(Quelle: salzburg24)

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Von SALZBURG24 (tp)
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