Eine Zustimmung des Westens zum Einsatz weitreichender Waffen gegen Ziele in Russland durch die Ukraine würde nach den Worten von Russlands Präsident Wladimir Putin bedeuten, dass sich die NATO "im Krieg" mit Russland befände. "Dies würde die Natur des Konflikts in erheblichem Maß verändern. Es würde bedeuten, dass NATO-Staaten, die USA, europäische Staaten im Krieg mit Russland sind", sagte Putin am Donnerstag einem Reporter des staatlichen Fernsehens.
Einsatz westlicher Waffen in Russland für Pistorius möglich
Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius hält einen ukrainischen Einsatz westlicher Waffen gegen Ziele auf russischem Territorium grundsätzlich für möglich. "Das Völkerrecht lässt das zu", sagte Pistorius am Freitag in Berlin. Es sei aber immer die Entscheidung der Partner, dies zu erlauben, betonte der SPD-Politiker mit Blick auf Hinweise, dass die USA und Großbritannien kurz davor stehen könnten, einen solchen Einsatz zu ermöglichen.
Es stehe den Alliierten frei zu entscheiden, die diese Waffen geliefert hätten. Das habe er nicht zu bewerten. Zur Reaktion von Russlands Präsident Wladimir Putin, der einen solchen Einsatz als weitere Eskalation wertet, sagte Pistorius: "Putins Drohungen sind Putins Drohungen, mehr muss man dazu nicht sagen." Und: "Er droht, wann immer es ihm beliebt, und lockt, wann immer er es für richtig hält."
Russland hat nach den Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj eine Gegenoffensive in der russischen Grenzregion Kursk gestartet. Diese Reaktion der russischen Armee "entspricht dem ukrainischen Plan", sagte Selenskyj am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Kiew, ohne nähere Angaben zu machen. Das russische Verteidigungsministerium teilte auf Telegram mit, russische Einheiten hätten in der Region Kursk "innerhalb von zwei Tagen zehn Siedlungen befreit".
NATO soll Ukraine bei Auswahl von Zielen helfen
Der Vorsitzende des russischen Parlaments, Wjatscheslaw Wolodin, beschuldigt das westliche Militärbündnis NATO, an den Kämpfen in der Ukraine beteiligt zu sein. "Sie führen Krieg gegen unser Land", schrieb Wolodin im Kurznachrichtendienst Telegram. Er deutete an, dass die NATO der Ukraine bei der Auswahl russischer Städte für Angriffe helfe, militärische Einsätze mit der ukrainischen Armee abstimme und generell der Regierung in Kiew Befehle erteile.
(Quelle: apa)