Welt

Rekordhoch bei "foreign fighters" in Syrien, Irak

Syriens Armee bekommt Gegenwind aus aller Welt
Veröffentlicht: 30. Jänner 2015 09:16 Uhr
In Syrien und im Irak kämpfen einer aktuellen Studie zufolge mehr als 20.000 Ausländer aufseiten einer der sunnitischen militanten Gruppen. Knapp ein Fünftel der sogenannten foreign fighters stammen aus einem westeuropäischen Land oder sind dort beheimatet, heißt es in der Dokumentation, die das International Centre for the Study of Radicalisation (ICSR) diese Woche in London veröffentlichte.

Mit insgesamt 20.730 ausländischen Kämpfern habe der Konflikt die größte internationale Mobilisierung seit dem Afghanistan-Konflikt in den 1980er-Jahren erreicht, stellte das ICSR fest. Die Mehrheit von ihnen stammt aus arabischen Ländern wie Saudi-Arabien, Jordanien und Tunesien.

Die Anzahl der Kämpfer aus Westeuropa verdoppelte sich im vergangenen Jahr auf nahezu 4.000 foreign fighters. Die meisten kommen aus Frankreich mit geschätzten 1.200 Kämpfern, Großbritannien (500-600) und Deutschland (500-600), heißt es in der Studie weiter. Bezogen auf die Bevölkerungsgesamtzahl (pro Million-Einwohner) sind vor allem Belgien (40), Dänemark (27) und Schweden (19) betroffen.

Aus Österreich sind der Studie zufolge zwischen 100-150 Personen beziehungsweise 17 pro Million-Einwohner im Kampfeinsatz in Syrien oder im Irak. Jüngste Schätzungen des österreichischen Bundesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) gehen bereits von 178 in Österreich beheimateten Kämpfern aus. Von 69 Personen weiß das BVT, dass sie wieder zurückgekehrt sind.

Zwischen fünf und zehn Prozent aller foreign fighters kamen der Studie zufolge in den Krisengebieten ums Leben. Bis zu 30 Prozent haben die Region verlassen und sind in die Heimat zurückgekehrt oder stecken in einem Transitland fest, heißt es weiter.

Das ICSR ist ein Gemeinschaftsprojekt von fünf Universitäten aus Großbritannien, den USA, Israel und Jordanien. In der Studie wurden insgesamt 50 Länder berücksichtigt, für die es nach Angaben des Instituts ausreichend Zahlenmaterial und/oder Schätzungen der Regierungen vorhanden waren. Alle Daten stammen demnach aus dem zweiten Halbjahr 2014.

Die Studie wurde in Zusammenarbeit mit der Münchner Sicherheitskonferenz durchgeführt, die kommende Woche von Donnerstag bis Samstag stattfinden wird. An dem dreitägigen Expertentreffen werden unter anderem die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und der irakische Regierungschef Haidar al-Abadi teilnehmen. Österreich wird durch Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) vertreten.

(Quelle: salzburg24)

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