Welt

"Rendezvous" im Essl Museum als 100. Ausstellung

Die Ausstellung ist bis 22. Jänner 2017 zu sehen
Veröffentlicht: 17. Februar 2016 13:15 Uhr
Mit "Rendezvous" begeht die Sammlung Essl in Klosterneuburg ein besonderes Jubiläum: "Es ist die 100. Ausstellung im Museum", sagte Hausherr Karlheinz Essl bei einer Presseführung am Mittwoch. Der Titel verweist zum einen auf die Zusammenstellung der Exponate, die Künstler in den Dialog treten lässt, und zum anderen auf das erste Rendezvous des späteren Sammlerpaares 1959.

"Das Schicksal hat uns in New York zusammengeführt", erzählte Essl vom Kennenlernen seiner Frau Agnes. Gemeinsam streifte man durch Galerien und Museen. "Wenn man jung ist, ist man wie ein Schwamm, der alles aufsaugt. Wir saugten Kunst auf. Es wurde eine Leidenschaft, die uns bis heute nicht losgelassen hat", so Essl, der auch auf die vielen Rendezvous mit Künstlern verwies. Viele würden seine Frau und er das ganze Leben hindurch begleiten. Ziel sei es immer gewesen, Exponate aus den verschiedenen Werkphasen der Kunstschaffenden zu erwerben.

Die im Lauf der Jahrzehnte aufgebaute Sammlung des "bauMax"-Gründers wuchs auf 7.000 - auch internationale - Werke an und bildet das österreichische Kunstgeschehen seit 1945 ab. Der deutsche Kunsthistoriker Wieland Schmied (1929-2014) attestierte der Kollektion eine "Vollständigkeit, die nirgends sonst zu finden ist".

Eine Sammlungspräsentation zu gestalten sei ein "großes Geschenk" für einen Kurator, schwärmte Andreas Hoffer. Die getroffene Auswahl zeige die Tiefe und Breite der Sammlung. Seinem Konzept folgend wurden künstlerische Positionen in oft überraschenden Konstellationen kombiniert. Tatsächliche Rendezvous, wie jenes von Maria Lassnig und Arnulf Rainer in den 1950er-Jahren in Paris, wechseln sich mit imaginären Was-wäre-wenn Begegnungen ab: So trifft Max Weiler auf Cecily Brown, Martha Jungwirth auf Asger Jorn oder Kurt Kocherscheidt auf Antoni Tàpies.

Die Schau wird am Donnerstagabend eröffnet und ist bis zum 22. Jänner 2017 zu sehen. Vertreten sind Pierre Alechinsky, Karel Appel, Hans Bischoffshausen, Herbert Boeckl, Cecily Brown, Eduardo Chillida, Corneille, Adolf Frohner, Hans Hartung, Friedensreich Hundertwasser, Asger Jorn, Martha Jungwirth, Andrea Kasamas, Alex Katz, Per Kirkeby, Kurt Kocherscheidt, Maria Lassnig, Markus Lüpertz, Georges Mathieu, Josef Mikl, Hermann Nitsch, Arnulf Rainer, M.J.M. Ringel, Antonio Saura, Pierre Soulages, Hans Staudacher, Antoni Tàpies, Andreas Urteil, Max Weiler und Fritz Wotruba.

Der letzte Ausstellungsraum ist Rendezvous mit ungewissem Ausgang vorbehalten: Hier werden wechselnd zwei Werke präsentiert, die Persönlichkeiten wie u.a. Eva Rossmann, Erwin Steinhauer oder Chris Lohner im Depot auswählen werden. Den Beginn haben Agnes und Karlheinz Essl selbst gemacht.

Zu sehen ist auch ein Porträt des Sammlerpaares von Alex Katz. Hoffer habe ihn dazu "bekniet", meinte Essl, dass er persönlich eher zurückhaltend sei. Er wünsche sich, dass sich viele Menschen bei "Rendezvous" im Essl Museum in die Kunst verlieben.

Die Sammlung sei für die Ewigkeit bestimmt und "zum Glück gesichert", spielte Essl auf die Frage nach der Zukunft des Hauses auf den Einstieg des Industriellen Hans Peter Haselsteiner im Krisenjahr 2014 an (im Herbst 2015 wurde die Baumarktkette zerschlagen und von Obi, Hagebau und Hornbach übernommen). Bisher habe man den Museumsbetrieb mit hauseigenen Mitteln bewältigt, so Essl. Nun hoffe er auf Zuschüsse der öffentlichen Hand und glaube, dass man zu einem Ergebnis kommen werde.

(Quelle: salzburg24)

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