Rosenstolz-Sängerin AnNa R. ist tot. Das geht aus einem Statement auf ihrem Instagram-Account hervor, das am Montag veröffentlicht wurde. Darin heißt es: „Das plötzliche, unerwartete Lebensende unserer Freundin und „König:in“ schockiert und verwirrt uns zutiefst. Selbstbescheiden bezeichnete AnNa sich zeitlebens als ‚Pop-Maus‘.“
Dabei sei die Musikerin, die 1969 in Ost-Berlin als Andrea Rosenbaum geboren wurde, viel mehr gewesen. Mit ihrer einzigartigen Stimme, ihrer Präsenz und ihren Liedern sei sie seit der Gründung des Duos Rosenstolz eine Wegbegleiterin für unzählige Menschen geworden.
Die Künstlerin habe noch viele Musikpläne gehabt. Im Alter von 55 Jahren verstarb sie jedoch in Berlin. Näheres war am Montagnachmittag noch nicht bekannt. Ihr Management bestätigte der Deutschen Presse-Agentur den Tod.
"Werde dich jede Sekunde vermissen"
"Ich werde dich jede Sekunde vermissen", schrieb Plate nach Bekanntwerden des Todes von Anna R. "Ich werde unseren ersten gemeinsamen Abend niemals vergessen. Wir tranken Schaumwein, du erzähltest mir, du wolltest Jazzsängerin werden, und ich wollte Popmusik machen. Noch in derselben Nacht gingen wir zu mir und nahmen einen Song auf - ich war hingerissen von deiner Stimme, von deiner Art zu singen, von deiner Gabe, jedes unserer Lieder in die schönsten Farben zu hüllen."
Wer ist Rosenstolz?
Rosenstolz war ein Pop-Duo aus Berlin. Neben AnNa R. war auch Sänger und Songwriter Peter Plate daran beteiligt. Gegründet wurde die Gruppe im Jahr 1991. Besonders bekannt sind im deutschsprachigen Raum Hits wie „Ich bin ich“ (2006) oder „Ich geh in Flammen auf“ (ebenfalls 2006).
Zwischen 1991 und dem als "Pause" bezeichneten vorläufigen Ende der Zusammenarbeit 2012 spielten Anna R. und der Songwriter und Sänger Plate zwölf Alben ein, von denen fünf in Deutschland und drei in Österreich auf Platz eins landeten. Das erfolgreichste Album war "Das große Leben" von 2006. Zuletzt kam "Wir sind am Leben" (2011) heraus.
Die beiden waren erst Lieblinge der Subkultur, später eroberten sie den Massenmarkt, gewannen Echos, Gold und Platin. Popschlager-Hymnen wie "Gib mir Sonne" und "Ich bin ich (Wir sind wir)" prägten den Sound der Nuller-Jahre.
AnNa R. auch politisch aktiv
Nach ihrer Zeit bei Rosenstolz war die Sängerin bei den Bands Gleis 8 und Silly aktiv. Für 2025 hatte Anna R. eine Tournee angekündigt, am 13. November hätte sie in der Szene Wien auftreten sollen. In ihren Liedern ging es oft um Liebe, aber Anna R. war auch politisch aktiv. 2011 bekam sie gemeinsam mit Plate für ihr Engagement gegen Aids das deutsche Bundesverdienstkreuz. Auf ihrem Solo-Album singt sie im Track "Meer voller Seelen" über Migranten, die in Booten flüchten.
In dem Interview des Magazins "Coolibri" wurde die Musikerin gefragt, ob ihr Vermächtnis als Rosenstolz-Sängerin Druck bei ihr auslöse. "Jein", antwortete sie. "Es waren ja 30 Jahre meines Lebens, davon 20 aktive. Immer mal wieder kommt ein Rosenstolz-Thema vor. Größtenteils waren es auch gute Jahre. Es nervt nur, darauf reduziert zu werden. Ich habe außer Rosenstolz ja schon einiges anderes gemacht."
(Quelle: salzburg24)






