Welt

Russlands Wirtschaft schrumpfte erstmals seit 2009

Mit dem Ölpreis geht das BIP den Bach hinunter
Veröffentlicht: 29. Dezember 2014 19:22 Uhr
Russlands Wirtschaft muss den Sanktionen des Westens und dem gesunkenen Ölpreis Tribut zollen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank im November binnen Jahresfrist um 0,5 Prozent und damit erstmals seit Oktober 2009, wie das Wirtschaftsministerium am Montag mitteilte. Vor allem die Dienstleister, der Bau und der Agrarsektor schwächelten.

Der Konjunktur steht sogar ein noch schärferer Gegenwind bevor. Denn der Ölpreis, der für Russland als Energielieferant immens wichtig ist, sank im Dezember weiter drastisch. Seit Juni fiel er um rund 50 Prozent. Auch der starke Rubel-Verfall macht der Wirtschaft zu schaffen.

Finanzminister Anton Siluanow hatte jüngst angekündigt, die Wirtschaftsleistung könne nächstes Jahr um vier Prozent schrumpfen, sollte der Ölpreis auf dem aktuellen Niveau von rund 60 Dollar (49 Euro) pro Fass bleiben. Es wäre das erste Mal seit 2009, dass die russische Wirtschaft nicht wächst.

Die anhaltende Schwäche des Ölpreises und die schrumpfende russische Wirtschaft haben den Rubel am Montag erneut auf Talfahrt geschickt. Dollar und Euro stiegen in der Spitze um jeweils mehr als neun Prozent auf 59,005 beziehungsweise 71,99 Rubel.

"Wenn man sich die Entwicklung von Öl und Rubel genau anschaut, müsste beim aktuellen Ölpreis ein Dollar etwa 70 Rubel kosten", sagte David Hauner, Chef-Volkswirt für Osteuropa bei Bank of America Merrill Lynch. "In anderen Worten: Im Vergleich zum Ölpreis ist der Rubel zu stark." Da die russische Notenbank offenbar nicht interveniere, dürfte dieser Kursrutsch nicht überraschen. Die richtungsweisende Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee verteuerte sich am Montag zwar um 1,2 Prozent auf 60,17 Dollar je Barrel, lag damit aber immer noch gut 40 Prozent unter ihrem Niveau vom Sommer.

Wegen der wegbrechenden Einnahmen aus Rohstoff-Exporten und der westlichen Wirtschaftssanktionen schrumpfte das russische Bruttoinlandsprodukt im November im Vergleich zum Vorjahresmonat um 0,5 Prozent. Das ist der erste Rückgang seit Oktober 2009. Finanzminister Anton Siluanow sagte vor einigen Tagen für 2015 ein Minus von vier Prozent voraus, sollte der Ölpreis auf dem aktuellen Niveau bleiben.

(Quelle: salzburg24)

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