Welt

Salzburger Festspiele: Mozart mit Lang Lang

Veröffentlicht: 27. August 2014 08:53 Uhr
Mit Mozart will der chinesische Pianist Lang Lang am Ende des Salzburger Festspielsommers noch einen Akzent setzen. Im sechsten Konzert der Wiener Philharmoniker wird der Musiker am Donnerstag, zusammen mit Daniele Gatti Mozarts C-Moll-Konzert KV 491 interpretieren - ein Stück, das Lang seit Jahren im Repertoire und jetzt mit den Wienern und Harnoncourt auf Platte eingespielt hat.

Schon am Beginn seiner Weltkarriere hat Lang dieses Schlüsselwerk Mozarts mit Zubin Mehta auf vielen Konzertbühnen der Welt wiedergegeben. Inhaltlich aber habe sich seither viel verändert, so der 32-Jährige im APA-Gespräch: "Ich habe in dieser Zeit viel Kammermusik gemacht und mit bedeutenden Musikern wie Daniel Barenboim, Christoph Eschenbach, Franz Welser-Möst und anderen gearbeitet. Das hat mein Verständnis für Mozart erweitert. Vor allem die Arbeit mit Harnoncourt war dabei wesentlich", so Lang Lang, dessen im kommenden Oktober bei Sony erscheinende Doppel-CD erstmals eine reine Mozart-Platte sein wird. Neben dem C-Moll-Konzert sind da noch das G-Dur-Konzert KV 453 drauf, und auf der zweiten CD gibt es drei Solosonaten, die der Musiker in der Royal Albert Hall in London aufgenommen hat.

Ja, dieses reine Mozart-Programm sei sein Wunsch gewesen, und Sony habe gute Bedingungen bei den Aufnahmen in London und im Musikverein geboten, sagte der Musiker. "Entscheidend aber ist Harnoncourts Beitrag. Wenn er etwas erklärt, dann staunen sogar die Wiener Philharmoniker mit offenem Mund. Er integriert die österreichische Volks- und Tanzmusik in die Mozart-Interpretation. Das werde ich nie vergessen, das ist ein Geschenk, ein Meilenstein für mich. So müssen Pianisten vergangener Tage empfunden haben, wenn sie mit Karajan oder Bernstein Platten aufgenommen haben."

Die Frage, ob er sich eigentlich für die Verkaufszahlen von Platten und den kommerziellen Erfolg einer Aufnahme interessiere, beantwortete der Musiker so: "Es war ein Glück, mit diesen Musikern aufnehmen zu dürfen."

Aber dann erzählt er doch auch noch etwas Inhaltliches in dem von der PR-Abteilung der Plattenfirma organisierten Interview: "In der ersten Aufnahmesession sagte Harnoncourt zu den Musikern: 'Ich will nicht, dass sie sauber spielen, und ich will nicht, dass rhythmisch alles zusammen ist'. Das hat auch mir ungeahnte Freiheit verschafft", so Lang, der seit 2013 offizieller Friedensbotschafter der Vereinten Nationen ist und sich in dieser Funktion für Bildung einsetzt. "Ja, Bildung ist der Schlüssel. Es gibt weltweit 90 Millionen Kinder, die keine Schule besuchen. Das ist im 21. Jahrhundert unerträglich und lächerlich zugleich." Auch in seinem Land China? "Nein. Mit Schulen sind wir gut versorgt. Außer im Bereich Musik und speziell Klavier. In China lernen 15 Millionen Menschen Klavier, und es gibt viel zu wenige Lehrer. Spielen Sie Klavier? Ich verspreche Ihnen und jedem einigermaßen ausgebildeten Pianisten Europas: Kommt nach China, und ihr werdet einen gut bezahlten Job als Klavierlehrer bekommen."

(Quelle: salzburg24)

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