Über 4.000 Tote pro Jahr

Schusswaffen häufigste Todesursache bei US-Kindern

THEMENBILD - Eine Person ladet am Samstag, 27. Juni 2009, eine Pistole der Marke Walther PPK mit einer Patronen des Kalibers 7,65 (gestellte Szene). (ARCHIVBILD VOM 29.6.2009)
Veröffentlicht: 27. Mai 2022 12:15 Uhr
Schusswaffen haben Autounfälle als häufigste Todesursache bei Kindern und Jugendlichen in den USA abgelöst. Offiziellen Daten der Gesundheitsbehörde CDC aus dem Jahr 2020 zufolge starben insgesamt 4.368 Kinder und Jugendliche bis 19 Jahren durch Schusswaffen. Im Vergleich dazu gab es 4.036 Todesfälle im Zusammenhang mit Kraftfahrzeugen - der bisher häufigsten Todesursache in dieser Altersgruppe.
SALZBURG24 (mp)

Die Zahl der getöteten Kinder und Jugendlichen durch Schusswaffen entspricht einer Rate von 5,4 pro 100.000. Fast zwei Drittel dieser Todesfälle waren Tötungsdelikte.

Schulmassaker in Texas: Tat auf Facebook angekündigt

Nach dem Massaker in einer US-Schule mit mehr als 20 Toten sind mehr Details bekannt geworden. Der Gouverneur von Texas, Greg Abbott, sagte, der 18-jährige Amokläufer habe Minuten vor der Tat auf …

US-Waffengesetze immer lockerer

Dass Todesfälle mit Fahrzeugen an der Spitze abgelöst wurden, liegt wohl auch daran, dass sich die Maßnahmen zur Verkehrssicherheit im Laufe der Jahrzehnte verbessert haben. Unterdessen wurden Waffengesetze eher gelockert. Die Trendlinien kreuzen sich im Jahr 2020 - jüngere Daten liegen noch nicht vor.

Die Zahlen waren vergangene Woche in einem Schreiben an das Fachmagazin "New England Journal of Medicine" veröffentlicht worden. In dieser Woche erst wurden 19 Kinder bei einem Schulmassaker in Texas getötet.

18-Jähriger tötet mindestens 19 Kinder in Texas

Ein Amoklauf erschüttert die USA: Ein 18-Jähriger hat am Dienstag in einer Volksschule in Texas das Feuer eröffnet und mindestens 19 Schulkinder getötet.

Buben eher getötet als Mädchen

Die Autoren des Schreibens an das Fachmagazin stellten fest, dass die neuen Daten zusammen mit anderen Belegen übereinstimmen, wonach Waffengewalt während der Corona-Pandemie aus nicht eindeutigen Gründen zugenommen hat. Es könne allerdings "nicht davon ausgegangen werden, dass sie später wieder auf das Niveau vor der Pandemie zurückgeht".

Bei den meisten Todesfällen durch Schusswaffengebrauch handelt es sich um Suizide. Schulmassaker wie im texanischen Uvalde machen nur einen kleinen Teil der Todesfälle durch Schusswaffen im Kindesalter aus. Bei Buben war die Wahrscheinlichkeit, durch eine Waffe zu sterben, sechsmal höher als bei Mädchen.

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Schwarze Kinder häufiger betroffen

Die Todesfälle betreffen überproportional oft schwarze Kinder und Jugendliche, die mehr als viermal so häufig sterben wie weiße Kinder. Für diese stellen immer noch Fahrzeuge eine größere Bedrohung dar. Nach Regionen aufgeschlüsselt, war die Todesrate durch Schusswaffen in der Hauptstadt Washington am höchsten, gefolgt vom Bundesstaat Louisiana und Alaska.

Holden Thorp, Chefredakteur der führenden Fachzeitschrift "Science", forderte in einem Leitartikel vom Donnerstag mehr Forschung über die Auswirkungen des Waffenbesitzes auf die öffentliche Gesundheit, um eine Änderung der Politik zu erreichen. "Wissenschafter sollten nicht tatenlos zusehen, wie andere diese Sache ausfechten", schrieb er.

"Mehr Forschung über die Auswirkungen des Waffenbesitzes auf die öffentliche Gesundheit wird weitere Beweise für die tödlichen Folgen liefern", fuhr er fort. Thorp argumentierte, dass schwere psychische Erkrankungen, die oft für Schusswaffenangriffe in den USA verantwortlich gemacht werden, in anderen Ländern, in denen es nicht regelmäßig zu Amokläufen kommt, ähnlich häufig vorkommen.

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(Quelle: salzburg24)

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