Mit umstrittenem Ex-NSO-Chef

Sebastian Kurz gründet Firma für Cyber-Sicherheit

"Die Notwendigkeit, kritische Infrastruktur wie Energie-, Wasser-oder Gesundheitsversorgung vor Cyber-Attacken zu schützen, wird immer größer", erklärte Sebastian Kurz auf Facebook. (ARCHIVBILD)
Veröffentlicht: 14. Oktober 2022 07:58 Uhr
Ex-Kanzler Sebastian Kurz hat eine Firma für Cyber-Sicherheit gegründet. Er arbeitet dazu mit dem Ex-Chef des israelischen Tech-Unternehmens NSO zusammen.
SALZBURG24 (mem)

Der ehemalige österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz hat mit dem Ex-Chef des israelischen Technologieunternehmen NSO, das die umstrittene Spionagesoftware Pegasus herstellt, eine Firma für Cyber-Sicherheit gegründet.

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Ziel der Firma Dream Security mit Sitz in Tel Aviv sei es, Lösungen zum Schutz gegen derartige Angriffe anzubieten. Der 36-jährige ehemalige Regierungschef soll Präsident des Unternehmens werden, wie die israelische Wirtschaftszeitung "Globes" am Mittwochabend berichtete.

Fokus auf europäischen Markt

Die neue Firma werde sich zunächst auf den europäischen Markt konzentrieren, sagte Kurz der Zeitung. Während seiner Zeit als Regierungschef habe er zahlreiche Attacken auf Regierungen, Produktionsanlagen und Energieeinrichtungen gesehen, von denen viele nicht öffentlich geworden seien.

Umstrittene Spionage-Software von NSO

NSO-Mitbegründer Hulio hatte im August seinen Chefposten in dem Unternehmen abgegeben. Die von NSO hergestellte Pegasus-Software ist in der Lage, sämtliche Daten von damit angegriffenen Mobiltelefonen auszulesen. Außerdem kann Pegasus unbemerkt Kamera und Mikrofon des jeweiligen Gerätes anschalten. Nach Unternehmensangaben wird die Software ausschließlich an Regierungsbehörden verkauft, um Kriminelle aufzuspüren.

Kritik an Pegasus

Eine Recherche von 17 internationalen Medien hatte jedoch 2021 ergeben, dass mit Hilfe von Pegasus die Telefone von hunderten Journalist:innen, Politiker:innen und Menschenrechtsaktivist:innen in verschiedenen Ländern überwacht worden waren, darunter auch in autoritär regierten Ländern wie etwa Saudi-Arabien.

Kurz war vor einem Jahr als österreichischer Bundeskanzler zurückgetreten. Anfang des Jahres stieg er bei dem US-deutschstämmigen Investor Peter Thiel ein, einem der wenigen Unterstützer des früheren US-Präsidenten Donald Trump im kalifornischen Silicon Valley.

(Quelle: apa)

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