Das Projekt ist in drei Baulose unterteilt. Beim Abschnitt Fröschnitzgraben quasi in der Mitte des Berges soll nun so rasch wie möglich begonnen werden, zwei 400 Meter tiefe Schächte nach unten zu bohren, erläuterte der ÖBB-Sprecher. Diese sollen noch heuer "abgetäuft" sein, also an der Zieltiefe angekommen sein. Dann wird dort eine Art Höhle errichtet, wo etwa Baucontainer stehen werden. Von dort aus sollen dann Anfang 2017 die Bohrungen nach Norden und Süden beginnen.
Parallel dazu will man auch von Norden und Süden in den Berg vordringen: Beim Baulos Gloggnitz auf der niederösterreichischen Seite soll laut ÖBB-Sprecher heuer noch die Vergabe stattfinden. Beim Baulos Grautschenhof auf steirischer Seite möchte man Anfang nächsten Jahres mit der Vergabe starten, im Frühling dann die Bauarbeiten beginnen. In Betrieb genommen werden soll der Tunnel dann schließlich 2026. Bei den ÖBB geht man davon aus, dass man bei Kosten von 3,3 Mrd. Euro bleiben wird.
Jahrzehntelang sei der Süden Österreichs "bahntechnisch" stiefmütterlich behandelt worden. Wenn nun durch den Semmering-Basistunnel die Fahrzeit verkürzt werde, könne man "voller Zuversicht mit deutlich mehr Fahrgästen rechnen", sagte ÖBB-Chef Christian Kern am Mittwoch im "Mittagsjournal".
Kern ist auch zuversichtlich, dass das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts (BVwG) vom Dienstag, wonach der Tunnel nun gebaut werden darf, im Fall eines Einspruchs der Tunnel-Gegner auch vor dem Verfassungsgerichtshof (VfGH) halten wird. Es habe 700 m2 Pläne, 10.000 Seiten Texte und 32 externe Gutachter gegeben. "Wir sind überzeugt, dass man sich besser und intensiver nicht mehr vorbereiten kann", so Kern.
Auch der steirische Verkehrslandesrat Gerhard Kurzmann (FPÖ) zeigte sich gegenüber der APA erfreut über die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichtes: "Ich bin froh, dass jetzt alle Einsprüche erledigt sind." Es handle sich um "eines der wichtigsten Verkehrsprojekte der Steiermark", das für die Baltisch-Adriatische Achse eine "gravierende Bedeutung" habe. Kurzmann hofft auf Tausende Arbeitsplätze durch Hunderte Betriebsansiedelungen.
(Quelle: salzburg24)