Die Pensionsanpassung 2016 von 1,2 Prozent gelte nur "für fast alle", so Blecha. Daher fordert der Seniorenrat diese Regelung durch eine gerechtere Aliquotierung zu ersetzen und will diesen Punkt zum Gegenstand der Pensionsverhandlungen machen. Zur Sprache will man ebenso bringen, dass die Bestimmungen zu den bestehenden Pensionssicherungsbeiträgen etwa für Beamte nicht weiter aufrechterhalten werden dürfen. Daher forderte der Seniorenrat erneut zu Verhandlungen auf.
Eine weitere Forderung betrifft eine Steuergutschrift auch für Ausgleichszulagen-Bezieher. Diese würden von der Steuerreform nämlich nur wenig oder gar nicht profitieren. Weitere offene Punkte für Blecha und Khol sind ein Bonus-Malus-System, um zu verhindern, dass ältere Arbeitnehmer in die Arbeitslosigkeit oder Pension gedrängt werden sowie ein Frühpensions- und Beschäftigungsmonitoring für Angestellte und Beamte.
Auch Maßnahmen im Gesundheitsbereich sind für den Seniorenrat dringend geboten. Bei den geplanten Primärversorgungszentren seien längere Öffnungszeiten am Abend und am Wochenende vorzusehen. Um die Voraussetzungen für den Fortbestand der Hausärzte im ländlichen Bereich zu sichern, sollten diese das Recht bekommen, eine Hausapotheke zu führen. Derzeit sei dies nicht der Fall, wenn es eine Apotheke in einem gewissen Umkreis gibt.
Beim Thema Flüchtlingskrise befürworten die Seniorenvertreter von SPÖ und ÖVP die Pläne der Regierung für Asyl auf Zeit. Geklärt werden müsse aber vor allem die Frage des Familiennachzugs, sagten die Vorsitzenden des Seniorenrats, Karl Blecha (SPÖ) und Andreas Khol (ÖVP), bei einer Pressekonferenz am Montag. Gleichzeitig boten sie Hilfe bei der Integration von Flüchtlingen an.
Geht es nach Blecha und Khol, sollte die Familie eines Flüchtlings frühestens nach drei Jahren nachziehen dürfen - wenn eine erste Überprüfung, wie es vor allem die ÖVP gerne hätte, des Status erfolgt ist. Derzeit sei die Regelung dazu "etwas schwammig", meinte Blecha. Asyl auf Zeit für die Dauer von fünf Jahren gebe es nach der derzeitigen gesetzlichen Lage bereits, machte er klar. Ebenso wie, dass Österreich niemanden, dem Asyl zustehe, abweisen würde.
Hilfe angeboten hat der Seniorenrat vor allem durch die Ortsgruppen seiner jeweiligen Verbände. "Wir wollen nicht immer nur von anderen etwas verlangen", sagte Khol dazu, und wolle daher wie andere bürgerlich-gesellschaftliche Organisationen einen Beitrag leisten. Dies gehe etwa im Bildungsbereich, wo viele Senioren etwa Deutsch-Kurse abhielten, so Blecha, der auch auf Nachbarschaftshilfe setzt. Dank gab es für die Hilfsorganisationen, die den Großteil der Arbeit im Flüchtlingswesen leisten würden.
Bedenken äußerte Blecha gegenüber jenen Flüchtlingen, die aus rein wirtschaftlichen Gründen aussichtslos Asyl beantragen. "Wir wissen, dass wir nicht auf Dauer die Jausenstation für Migranten sein können", meinte er dazu. Zumal die meisten ohnehin nach Deutschland wollten, wo die Situation am Arbeitsmarkt wesentlich besser sei als in Österreich. Blecha: "Deutschland braucht die Arbeitskräfte, wir brauchen Jobs für unsere Leute."
(Quelle: salzburg24)