Schmuggel mit Zauberwürfeln

Snowden verrät seine Tricks

ARCHIV - 07.01.2015, Hamburg: Whistleblower Edward Snowden ist bei einer Pressevorführung der NDR-Dokumentation «Schlachtfeld Internet - Wenn das Netz zur Waffe wird» auf einer Video-Leinwand zu sehen. Snowden, der eine ausufernde Internet-Überwachung durch westliche Geheimdienste enthüllte, würde immer noch gern politisches Asyl in Deutschland bekommen. Foto: Christian Charisius/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Veröffentlicht: 14. September 2019 11:05 Uhr
Der amerikanische Whistleblower Edward Snowden hat die beim US-Geheimdienst NSA kopierten Daten unter den Aufklebern von Zauberwürfeln, in Socken oder in seiner Backe aus dem Gebäude geschmuggelt. Das berichtete die "Süddeutsche Zeitung" (SZ) am Samstag nach einem Interview mit Snowden über einen verschlüsselten Video-Chat. Der 36-Jährige veröffentlicht in wenigen Tagen seine Memoiren.

Snowden hatte 2013 die ausufernde Überwachung durch den US-Geheimdienst NSA öffentlich gemacht. Die US-Behörden wollen ihm den Prozess machen. Deshalb lebt er in Russland im Exil.

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Snowden verteilte Zauberwürfel

Er habe die Daten seinerzeit auf sehr kleinen Micro- und Mini-SD-Karten gespeichert. "Die passen überall hin", meinte er gegenüber der SZ. "Zunächst einmal habe ich allen Kollegen Zauberwürfel geschenkt. Die waren also überall, die Wachen waren den Anblick gewöhnt und ich war schnell als "der Zauberwürfel-Typ" bekannt", sagte Snowden. Die Karten hätten unter Aufkleber von Zauberwürfeln gepasst, ebenso in eine Socke oder seine Backe.

Während seiner Agententätigkeit für den US-Geheimdienst CIA in Genf Mitte der 2000er-Jahre seien nicht nur die Vereinten Nationen, sondern auch Schweizer Firmen und Banken ausspioniert worden, sagte Snowden den Reportern, wie der Schweizer "Tages-Anzeiger" berichtet. Agenten hätten nach Snowdens Angaben etwa Computer von Delegierten bei den Vereinten Nationen durch infizierte USB-Sticks gehackt. Genf ist der europäische UN-Standort.

"Es geht um Macht"

Über einen korrupten Mitarbeiter hätten die Amerikaner sich etwa auch Kundendaten einer Telekomfirma beschafft, zitiert die Zeitung aus dem Buch. Der Versuch, einen Banker in der Schweiz, der saudische Konten betreute, mit Einladungen in Strip-Clubs und auf Sauftouren als Spitzel zu gewinnen, sei aber nicht geglückt. "Es geht um diplomatischen Einfluss, um Wirtschaftsspionage, um soziale Kontrolle, kurzum: Es geht um Macht", sagte Snowden den Reportern.

(Quelle: salzburg24)

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