Die Lage in der Region sei gespannt, hieß es in einer Mitteilung des Stadtrats von Donezk. In vielen Vierteln sei Feuer aus schweren Waffen zu hören. Die Regierungstruppen und Separatisten hatten am 5. September in der weißrussischen Hauptstadt Minsk eine Waffenruhe vereinbart. Die Feuerpause gilt seit jeher als brüchig.
Die Gewalt war am Wochenende mit den Kämpfen um den Donezker Flughafen aufgeflammt. Die Separatisten teilten mit, dass die Feuerpause mehr als ein Dutzend Mal verletzt worden sei. Wohnhäuser, Industrieanlagen und öffentliche Gebäude seien zerstört worden. Die Aufständischen gaben die Zahl der getöteten Zivilisten mit sechs an. 18 Bürger in Donezk seien verletzt worden, hieß es.
Die prorussischen Separatisten in der Ostukraine haben indes nach eigenen Angaben im Gebiet Donezk Gräber mit rund 400 Leichen entdeckt. Bei den meisten Toten handle es sich um Zivilisten, sagte Separatistenführer Andrej Purgin am Montag nach Angaben der Agentur Interfax. Viele seien derartig zugerichtet, dass sie nicht einfach identifiziert werden könnten.
Die Gräber befänden sich in Gebieten, die zuvor von der ukrainischen Armee kontrolliert worden waren, sagte Purgin. Eine unabhängige Bestätigung der Zahl gab es zunächst nicht. Die Führung in Kiew hält die Darstellung der moskautreuen Separatisten für Propaganda und "russische Lügen", mit denen das ukrainische Militär nach dem Rückzug in schlechtes Licht gerückt werden soll.
Die Aufständischen hatten bereits in den vergangenen Tagen von "Massengräbern" im Konfliktgebiet berichtet, die Zahl der Toten war aber unklar. In Russland lösten die Nachrichten aus der Ostukraine große Besorgnis im Parlament aus. Politiker und Diplomaten sprachen von "Kriegsverbrechen" und forderten eine internationale Untersuchung.
(Quelle: salzburg24)