Eine Fortsetzung der Kooperation von SPÖ und ÖVP galt am Wahlabend als am wahrscheinlichsten - zumindest wird das von den derzeitigen Parteichefs gewünscht. Der Wahlgewinner FPÖ schien für beide keine Option zu sein. SPÖ und ÖVP kamen zusammen auf rund 60 Prozent, was die Fortsetzung der rot-schwarzen Zusammenarbeit - vorbehaltlich der Entscheidung der Parteigremien am Montag und der Briefwahl - bedeuten könnte.
Die SPÖ erreichte - ohne Briefwahl - 29,2 Prozent und legte damit 9,24 Prozentpunkte ab (2010: 38,43). Die ÖVP landete mit 28,54 Prozent auf dem zweiten Platz und verlor 8,60 Prozentpunkte (37,14). Der Gewinner FPÖ legte um 16,30 Prozentpunkte auf 27,13 Prozent (10,83) zu, und auch die Grünen schafften mit Plus 1,16 Prozentpunkten einen leichten Gewinn auf 6,42 Prozent (5,26).
Die KPÖ schaffte den neuerlichen Einzug in den Landtag knapp, aber doch mit einem Minus von 0,22 Prozentpunkten. Sie kamen gesamt auf 4,18 Prozent (4,40). Die jüngeren Parteien - NEOS, Team Stronach und Piraten - schafften die Hürde für einen Sitz im Landesparlament deutlich nicht. Auch das Briefwahl-Ergebnis, das erst am Montag vorliegen wird, dürfte daran nichts mehr ändern.
Uneingeschränkter Jubel herrschte nach dem vorläufigen Ergebnis bei den Freiheitlichen: "Wir haben das Ziel mit dem historisch besten Ergebnis nicht nur erreicht, sondern deutlich übertroffen", sagte Wahlgewinner Mario Kunasek. Er wolle jedenfalls mitregieren. SPÖ und ÖVP dagegen sprachen sich in ihrer ersten Reaktion für eine Fortsetzung ihrer Zusammenarbeit aus. Landeshauptmann Franz Voves, der eigentlich bei unter 30 Prozent zurücktreten wollte, schob die Entscheidung über seine Zukunft auf die Gremien am Montag.
"Es ist ein für die SPÖ erschreckendes Ergebnis, aber es ist zur Kenntnis zu nehmen", sagte Voves. SP-Landesgeschäftsführer Max Lercher sprach von einem "schmerzlichen Ergebnis". LH-Vize Hermann Schützenhöfer - er sitzt dem Vernehmen nach recht fest im Sattel - meinte zum Ausgang: "Man kann damit leben."
Der grüne Spitzenkandidat Lambert Schönleitner wollte das Ergebnis "nicht behübschen": Man habe das Wahlziel zweistellig zu werden nicht erreicht. Auch die KPÖ war nicht zufrieden: "Ich freue mich über den Wiedereinzug in den steiermärkischen Landtag. Das war das erklärte Wahlziel. Aber ich verhehle auch nicht, dass wir uns heute ein besseres Ergebnis erhofft haben", meinte Spitzenkandidatin Claudia Klimt-Weithaler.
Zerknirscht wirkten die NEOS und das Team Stronach. Sie haben den Einzug in den Landtag klar verfehlt - ebenso wie die Piraten.
(Quelle: salzburg24)