Rund die Hälfte des Werbewerts sei auf inländische Sportveranstaltungen entfallen, erklärte Klaus Fessel vom Marktforschungsinstitut Focus am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Wien. Das Skispringen in Bischofshofen erzielte für die Sponsoren einen Bruttowerbewert von 11,9 Mio. Euro. Bei der Herren-Skiabfahrt in Kitzbühel waren es 10 Mio. Euro. In Kitzbühel waren laut Focus insgesamt 188 einzelne Sponsorenlogos sichtbar.
Focus Media Research erhebt Sport-Sponsoraktivitäten, etwa Dressen- und Kopfsponsoring oder Bandenwerbung, und errechnet dann die Werbezeit und Reichweite (TV) oder Fläche und Auflage (Print), die der Sponsor in den Medien damit erreicht. Je erfolgreicher die gesponserten Sportler sind, desto höher ist auch der Werbeeffekt durch mehr Medienpräsenz. Der Bruttowerbewert wird dann laut Medien-Preisleiste kalkuliert, Rabatte sind aber nicht abgezogen. Der Werbewert von Sportsponsoren in Online-Medien und in sozialen Medien (u.a. Facebook, Twitter) wird von Focus derzeit noch nicht erhoben. Hirscher hat derzeit rund 446.000 Facebook-Likes, Anna Fenninger verfügt über 548.000 Facebook-Fans.
Der Bereich Online-Medien sei eine "große Herhausforderung", so Focus-Mitarbeiter Marcel Grell. Bei Printmedien und TV gebe es im Gegensatz zu Online "klare Tarife". Man dürfe beim Werbewert nicht Äpfel mit Birnen vergleichen". Es gebe aber Pilotprojekte um den Bereich Online zu erfassen.
Focus Media Research misst den Werbeeffekt durch Sport-Sponsoring für 12.641 Marken in der österreichischen Medienlandschaft."Overflow"-Effekte durch internationale Sportveranstaltungen spielen auch eine Rolle und werden von den Marktforschern ebenfalls erhoben. An der Spitze lag 2014 der Autobauer Audi mit einem Bruttowerbewert von 23,9 Mio. Euro, gefolgt von Red Bull mit 19,7 Mio. Euro und Raiffeisen mit 12,9 Mio. Euro. Die Top 25 Sponsormarken machten rund ein Viertel des Sponsorwerbewertes aus. Als Sport-Ausrüstermarke erzielte Adidas mit 33,7 Mio. Euro den höchsten Bruttowerbewert in Österreich, gefolgt von Uvex mit 27,6 Mio. Euro und Nike mit 22,4 Mio. Euro. Die Sportartikelhersteller hätten ihre Werbeausgaben aus der klassischen Werbung ins Sportsponsoring verlagert, erklärte Grell.
(Quelle: salzburg24)