Der internationale Kunstpreis des Stiftes Klosterneuburg zeichnet Werke aus, die sich kritisch mit humanen und gesellschaftspolitischen Themen auseinandersetzen. Mehr als 480 Einreichungen bewarben sich in diesem Jahr. Es bestehen keine Vorgaben, was die Ausführung der Werke betrifft. Nur inhaltlich gibt es ein - meist der Bibel entnommenes - Motto, das zum Nachdenken auffordern soll. Das Thema 2014 lautete: "Bin ich der Hüter meines Bruders?" aus dem Buch Genesis, Kapitel 4, Vers 8.
Das Video, auf das sich Müllers Arbeit bezieht, zeigte, wie zwei Jugendliche grundlos einen Mann zusammen schlugen. Die umstehenden Mitmenschen kamen nicht zu Hilfe, weil die Angst größer als die Zivilcourage war. Dieses Standbild hat Müller abstrahiert und so die Aggression und Angst verbildlicht. Das verwendete Material Holz zeigt, so das Stift, dass dieses Verhalten in der Natur des Menschen verankert ist.
Die Ausstellung der nominierten und ausgezeichneten Werke des St. Leopold Friedenspreis 2014 ist seit Freitag und bis 30. November im Stift Klosterneuburg zu besichtigen. Das preisgekrönte Werk wird nach der Schau in den Bestand der "Galerie der Moderne" des Stiftsmuseums aufgenommen.
Das Motto für den nächsten St. Leopold Friedenspreis leitet sich aus dem Evangelium nach Lukas 12,20-21 ab: Da sprach Gott zu ihm: "Du Narr! Noch diese Nacht wird man dein Leben von dir zurückfordern. Wem wird dann all das gehören, was du aufgehäuft hast?" Daraus ergibt sich das Motto "Die Macht der Gier".
(Quelle: salzburg24)