Der Jurist Schilcher stieß mit seinem bildungspolitischen Engagement so manchen Parteifreund sowie die Lehrergewerkschaft immer wieder vor den Kopf. So setzte er sich für die Gesamtschule ein und forderte die ganztätige Anwesenheit von Pädagogen in der Schule. Er sparte dabei auch nicht mit Kritik, so warf er der ÖVP immer wieder vor, ihre Bildungspolitik bestehe allein aus Standespolitik, die Gewerkschaft sah er als reine Privilegien-Bewahrerin, die ausschließlich finanzielle Forderungen stelle.
Betroffene Reaktionen aus der Politik auf Schilchers Ableben folgten prompt. Neben Schützenhöfer trauerte ÖVP-Klubobmann Reinhold Lopatka via Twitter um "einen großen politischen Kopf" und "einen Freund, der mich seit 1983 immer unterstützt hat". Auch NEOS-Chef Matthias Strolz kondolierte.
ÖVP-Obmann und Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner würdigte ihn als "große Persönlichkeit", Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) als "bildungspolitischen Visionär". Der Grüne Bildungssprecher Harald Walser sah ihn als "Vorkämpfer für ein schülergerechtes Schulsystem".
"Wir verlieren mit ihm eine große und sehr vielfältige Persönlichkeit", erklärte Vizekanzler Mitterlehner. "Bernd Schilcher war einer, der nicht immer bequem sein wollte, sondern stets die Zukunft und das Notwendige im Blickfeld hatte." Die Volkspartei tue gut daran, sich an dem "Vor- und Querdenker" auch künftig immer wieder ein Beispiel an ihm zu nehmen, "wenn es darum geht zu gestalten und das Notwendige und Richtige anzugehen".
(Quelle: salzburg24)