Welt

Taus erwägt nun doch wieder Börse-Abschied

Beteiligung für Mitarbeiter geplant
Veröffentlicht: 31. Mai 2016 09:22 Uhr
Der Unternehmer Josef Taus will seine seit Jahrzehnten in Wien gelistete Management Trust Holding AG (MTH) nun doch von der Börse nehmen. Dies werde er bei der nächsten Hauptversammlung vorschlagen, sagte der 83-Jährige zur APA. Als Grund nannte er die ab 3. Juli für den bisher ungeregelten Dritten Markt geltenden schärferen Bestimmungen.

Als Alternative zu einem Delisting könnte man vom Dritten Markt in ein reguliertes Börsensegment wechseln, sollte die Diskussion mit seinen Mitaktionären bis zur HV die Erkenntnis bringen, dass es im Hinblick auf eine Kapitalerhöhung sinnvoller sein könnte, doch weiter am Aktienmarkt zu bleiben. "Vor dem 3. Juli müssen wir eine Entscheidung haben."

Schon im Herbst 2014 schien ein MTH-Abschied von Wiens Börse ziemlich sicher, doch wurde ein Delisting im Hinblick auf eine Groß-Akquisition auf Eis gelegt. Zu dem geplanten Merger eines börsennotierten Unternehmens kam es dann aber nicht.

Ursprünglich wollte Taus schon vor eineinhalb Jahren den MTH-Kleinaktionären eine Barabfindung anbieten, die Mehrheit hält die Oberholding MTB Beteiligungen AG. 1990 hatte der Ex-ÖVP-Industrie- und Wirtschaftspolitiker Taus, der von 1975 bis 1979 auch ÖVP-Parteichef gewesen war, seine "Trust Invest AG" an die Börse in das Segment Sonstiger Wertpapierhandel gebracht. Nach mehreren Versuchen einer Fusion von Trust Invest (TI) und MTH gelang diese dann 1996 - seither notiert die MTH in der heutigen Form im Dritten Markt als Firmenbeteiligungs-Vehikel von Taus, 2002 etwa wurde Libro erworben.

Die MTB-Gruppe verzeichnete im vorvergangenen Geschäftsjahr (2014/15) rund 794 Mio. Euro Umsatz. Im Handelsbereich (Libro, Pagro, Mäc Geiz, Pfennigpfeiffer) allein setzte man mit damals 752 Filialen (davon 240 Libro) rund 624 Mio. Euro um. Die neue Bilanz für 2015/16 ist bereits fertig und soll laut Taus in einigen Wochen präsentiert werden.

Ab Herbst will Taus jedenfalls den rund 6.000 Mitarbeitern seines Firmenimperiums die Beteiligung an einer Gesellschaft seiner Gruppe ermöglichen. Über den Sommer seien noch letzte Vorkehrungen zu treffen, so Taus im Gespräch. Er rechnet damit, dass zumindest einige hundert Beschäftigte im Ausmaß von jeweils einigen hundert oder tausend Euro davon Gebrauch machen.

(Quelle: salzburg24)

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