Ein Auto sei neben einem Polizeiwagen stehen geblieben, ein Insasse des Autos habe das Feuer eröffnet und einen Polizisten getötet, sagte ein Sprecher des Innenministeriums. Anschließend habe er nach ersten Informationen versucht, zu Fuß zu fliehen, und habe dabei auf weitere Polizisten geschossen und zwei verletzt. Die Beamten hätten ihn niedergeschossen.
Zweiter Polizist gestorben
Ein weiterer Polizist ist später seinen schweren Verletzungen erlegen. Dies verlautete aus Polizeikreisen. Demnach war in der Wohnung des getöteten Angreifers im Osten der französischen Hauptstadt eine Polizeidurchsuchung im Gange. Der Mann sei den Sicherheitsdiensten bekannt gewesen.
Motiv der Tat derzeit unklar
Der Ministeriumssprecher sagte, es sei noch zu früh, um etwas über das Motiv der Tat zu sagen. Während ein Insider sagte, ein Terroranschlag sei wahrscheinlich, sagten drei andere, es könne sich um einen versuchten Raub handeln. Kurze Zeit nach der Tat kam es in der Nähe der Champs Elysees zu einer weiteren Schießerei, wie aus Polizeikreisen verlautete.
Womöglich zweiter Angreifer
Die Zeitung "Le Figaro" berichtete, es habe einen zweiten Angreifer gegeben, der womöglich auf der Flucht sei. Das war aber noch nicht offiziell bestätigt. Die Polizei rief dazu auf, den Bereich zu meiden.
In Frankreich gilt nach einer beispiellosen Terrorserie der Ausnahmezustand. Auf Fernsehbildern war zu sehen, dass die Champs-Elysees komplett gesperrt wurden. Zahlreiche Polizisten waren an Ort und Stelle.
Premierminister Bernard Cazeneuve beriet im Elysee-Palast mit Präsident Francois Hollande über die Lage.
Trump und Gentiloni sprechen Beileid aus
US-Präsident Donald Trump hat Frankreich nach den tödlichen Schüssen auf Polizisten in Paris sein Beileid ausgesprochen. "Es sieht nach einem weiteren Terroranschlag aus", sagte Trump am Donnerstag auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem italienischen Ministerpräsidenten Paolo Gentiloni in Washington. Auch Gentiloni kondolierte dem französischen Volk.
Mutmaßliche Islamisten in Marseille festgenommen
Die Polizei hatte erst am Dienstag in Marseille zwei mutmaßliche Islamisten festgenommen, in deren Wohnung ein Waffenarsenal versteckt war. Laut Anti-Terrorstaatsanwalt Francois Molins drohte ein Anschlag in den nächsten Tagen.
Sicherheitsmaßnahmen vor Wahl verstärkt
Die Sicherheitsmaßnahmen wurden daraufhin verstärkt. Innenminister Matthias Fekl hatte bereits angekündigt, dass die Präsidentenwahl an diesem Sonntag von 50.000 Polizisten und Soldaten geschützt werden soll. Die entscheidende Stichwahl ist für den 7. Mai geplant.
Wahlkampf trotz Terrorgefahr fortgesetzt
Trotz der Terrorgefahr setzten die Kandidaten ihren Wahlkampf fort. Am Donnerstagabend traten die elf Kandidaten beim Fernsehsender France 2 nacheinander zu Kurzinterviews auf. Beim ersten Wahlgang wird ein Kopf-an-Kopf-Rennen der Rechtspopulistin Marine Le Pen mit dem Mitte-Links-Kandidaten Emmanuel Macron erwartet.
(APA/dpa/ag.)
(Quelle: salzburg24)