Welt

Thailändischem Red-Bull-Erben droht Verhaftung

Veröffentlicht: 27. April 2017 11:51 Uhr
Die thailändische Generalstaatsanwaltschaft bereitet einen Haftbefehl gegen Vorayuth Yoovidhya, Enkel des verstorbenen Mitbegründers des Getränkekonzerns Red Bull, Chaleo Yoovidhya, vor. Gegen den Millionenerben läuft ein Gerichtsverfahren wegen des Todes eines Motorradpolizisten, den er im September 2012 mit seinem Ferrari überrollt, mitgeschleift und danach Fahrerflucht begangen haben soll.

Der Mittdreißiger habe zum achten Mal seit Beginn des aktuellen Verfahrens im Jahr 2016 die Anordnung, vor Gericht zu erscheinen, nicht befolgt. Die Generalstaatsanwaltschaft gab daraufhin am Donnerstag bekannt, den Red Bull-Erben festnehmen lassen zu wollen. Die schleppende Aufarbeitung des tödlichen Verkehrsunfalls hat bereits viel Kritik hervorgerufen: Das thailändische Justizsystem bevorzuge Reiche, lautete der Tenor.

Der Unfall passierte im Jahr 2012./Thai Daily News via AP/Archiv Salzburg24
Der Unfall passierte im Jahr 2012./Thai Daily News via AP/Archiv

Vorayuth Yoovidhya bat erneut um Aufschub

"Er hat in einem Brief angesucht, den Termin zu verschieben, aber er kann das nicht noch einmal tun", sagte ein Vertreter der Anklagebehörde. Ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft kündigte im Fernsehen einen Haftbefehl gegen Vorayuth an. "Wenn wir bis zum Ende des Arbeitstages warten und er kommt nicht, werden wir das als geplantes Ausweichmanöver betrachten. Wir werden dann die Polizei auffordern, bei Gericht einen Haftbefehl zu erwirken." Die Anwälte des Beschuldigten waren zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar.

Großvater entwickelte Inhaltsstoff von Red Bull

Vorayuths Großvater Chaleo Yoovidhya hatte Kratin Daeng entwickelt, woraus der Energydrink Red Bull des Salzburger Multiunternehmers Dietrich Mateschitz hervorging. Chaleo wurde zum Zeitpunkt seines Todes im Jahr 2012 vom Forbes-Magazin als drittreichster Thailänder gelistet. Sein Enkel verbrachte die vergangenen fünf Jahre großteils im Ausland und hat für sein Nichterscheinen vor Gericht immer wieder berufliche Verpflichtungen angeführt. Die Vorwürfe gegen ihn wegen Schnellfahrens sind schon ein Jahr nach dem ihm zur Last gelegten Unfall verjährt. Der Vorwurf bezüglich der Fahrerflucht wird im September verjähren, während die mit bis zu zehn Jahren Haft bedrohte vorsätzliche Gefährdung durch rücksichtsloses Fahren nach zehn Jahren verjährt, falls der Fall nicht rechtzeitig vor Gericht kommt.

Fall beschäftigt Justiz seit Jahren

Der Fall beschäftigt Polizei und Justiz, vor allem aber auch die Öffentlichkeit, seit Jahren. So wurde Vorayuth Yoovidhya bereits 2012 einmal festgenommen. Im September 2013 wurde von den thailändischen Behörden dann auch schon per Haftbefehl gesucht, nachdem er nicht zu einer Urteilsverkündung erschienen war.

(APA/ag.)

(Quelle: salzburg24)

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