Unter den Geretteten seien 29 Frauen und 25 Kinder, sagte Armeesprecher Tukur Gusau. Soldaten hätten am Mittwoch zwei Lager der Extremisten im Bundesstaat Borno im Nordwesten des Landes gestürmt und dabei auch mehrere Islamisten getötet. Die Geiseln waren nach Angaben eines der Verschleppten in der vergangenen Woche von den Boko-Haram-Kämpfern entführt worden.
Die Offensive der tschadischen Armee startete bereits vor rund zwei Wochen und findet vor allem auf den Inseln im Tschadsee statt. Boko-Haram-Kämpfer hatten sich vor allem in den vergangenen Monaten in diese Region zurückgezogen.
Die Islamistengruppe kämpft seit 2009 mit Gewalt für die Errichtung eines islamischen Staats im Norden Nigerias. Seit einigen Monaten sind aber auch vermehrt die Nachbarländer Kamerun, Niger und Tschad von den Anschlägen betroffen. Alle vier Staaten grenzen an den Tschadsee. Die Armeen kämpfen gemeinsam gegen Boko Haram. In dem Konflikt wurden nach Angaben der Vereinten Nationen mehr als 15.000 Menschen getötet.
Angesichts der Bedrohung durch Boko-Haram-Anschläge wies Kamerun indes nach übereinstimmenden Angaben mehr als 2.000 Nigerianer aus. Bei Razzien in Kousseri im äußerten Norden des Landes seien am Donnerstag rund 2.500 Nigerianer in ihr Land zurückgeschickt worden, berichtete die Wochenzeitung "L'Oeil du Sahel" auf ihrer Website. Sie veröffentlichte auch Fotos von Lastwagen, auf denen Hunderte Menschen zusammengepfercht waren. Aus Behördenkreisen wurden die Ausweisungen bestätigt.
(Quelle: salzburg24)