Welt

Tschernobyl - Zahlen und Fakten

Der Sarkophag wurde rund um den Reaktorblock 4 des Atomkraftwerkes in Tschernobyl gebaut.
Veröffentlicht: 26. April 2016 06:51 Uhr
Die Katastrophe von Tschernobyl war der bisher schwerste Unfall in einem Atomkraftwerk. Am 26. April 1986 geriet ein Versuch in dem ukrainischen Kraftwerk außer Kontrolle, sodass der Reaktorkern zerstört wurde. Durch die Explosionen wurde eine extrem große Menge Radioaktivität freigesetzt. Hier einige Zahlen und Fakten:
  • Insgesamt halfen rund 600.000 sogenannte Liquidatoren (zunächst vor allem Mitarbeiter des Kraftwerks und Feuerwehrleute), die Folgen der Katastrophe zu mindern.
  • 134 der Arbeiter wurden so stark verstrahlt, dass sie an akuter Strahlenkrankheit litten. 28 von ihnen starben innerhalb von Tagen und Wochen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass insgesamt rund 2.200 Arbeiter vorzeitig an Strahlenschäden sterben werden.
  • Etwa 116.000 Menschen wurden im Laufe des Jahres 1986 aus den umliegenden Gebieten in Sicherheit gebracht und umgesiedelt.
  • Seit 1990 wurden mehr als 6.000 Fälle von Schilddrüsenkrebs in Weißrussland, Russland und der Ukraine gemeldet - eine weit höhere Zahl als statistisch gesehen zu erwarten wäre. Weil sich Schilddrüsenkrebs sehr gut behandeln lässt, starb nur etwa ein Prozent der Betroffenen an den Folgen der Krankheit.
  • Abgesehen von den Schilddrüsenkrebs-Fällen ist laut WHO kein Anstieg der Krebsrate in den belasteten Gebieten festzustellen. Dabei muss man allerdings zwischen den klar messbaren Fällen und den Prognosen unterscheiden: In Modellrechnungen geht auch die WHO allein unter den Evakuierten und den Liquidatoren von etwa 4.000 Todesfällen wegen Strahlenschäden bis ins Jahr 2086 aus. Einige Studien und Berichte legen auch eine weit höhere Zahl von Krebs- und Leukämie-Erkrankungen nahe. Laut WHO ist dies aber nicht eindeutig festzustellen.

(APA)

(Quelle: salzburg24)

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