Halbe Belegschaft

Twitter will Mitarbeiter via E-Mail kündigen

Veröffentlicht: 04. November 2022 15:44 Uhr
Twitter will offenbar etwa die Hälfte seiner Angestellten entlassen. Wer betroffen ist, soll dies kommenden Freitag per Mail erfahren.

Eine Woche nach der Übernahme durch Milliardär Elon Musk beginnt der Onlinedienst Twitter damit, weltweit Angestellte zu entlassen. Laut US-Medien soll etwa die Hälfte der 7.500 Beschäftigten den Job verlieren. Weitere Konzerne kündigten an, ihre Werbebudgets bei Twitter einzufrieren - darunter Volkswagen.

Entlässt Elon Musk halbe Twitter-Belegschaft?

Elon Musk plant einem Medienbericht zufolge mehr als die Hälfte der 7.000 Stellen bei Twitter zu streichen. Etwa 3.700 Beschäftigte sollen entlassen werden, berichtete die Agentur Bloomberg unter …

Belegschaft in E-Mail auf Massenkündigungen vorbereitet

Laut einer am Donnerstag im Unternehmen verschickten E-Mail erfahren die Angestellten am Freitag zu Beginn der Schicht in Kalifornien, ob sie im Unternehmen bleiben oder nicht. "Im Bemühen, Twitter auf einen gesunden Pfad zu bringen, werden wir durch den schwierigen Prozess der Personalreduktion gehen", heißt es in der Mail. Dies werde "zahlreiche Menschen treffen, die einen wertvollen Beitrag für Twitter geleistet haben", sei aber "leider nötig, um den künftigen Erfolg des Unternehmens zu sichern".

Die Angestellten sollten am Freitag gar nicht erst im Büro erscheinen. "Unsere Büros werden vorübergehend geschlossen sein", der Zugang sei nicht möglich. Wer schon auf dem Weg ins Büro sei, "sollte umkehren und nach Hause zurückkehren."

Elon Musk kauft Twitter und feuert Top-Manager

Die Ära von Elon Musk bei Twitter hat laut Medienberichten mit Entlassungen in der Chefetage begonnen. So seien etwa der bisherige Firmenchef Parag Agrawal und Finanzchef Ned Segal gefeuert worden, …

Überraschend kommt die Ankündigung für die Twitter-Angestellten nicht. Musk hatte Twitter Ende Oktober nach monatelangem Ringen für 44 Milliarden Dollar (rund 44 Milliarden Euro) übernommen und umgehend den Chef des Kurzbotschaftendienstes, Parag Agrawal, sowie weitere wichtige Manager entlassen. Kurz vor der Übernahme zitierte die "Washington Post" Musk bereits mit der Aussage, er wolle die Zahl der Beschäftigten auf 2000 senken.

Sammelklage gegen Twitter

Eine Gruppe von fünf bereits gefeuerten Angestellten wehrt sich: Sie reichte eine Sammelklage gegen Twitter ein. Das Unternehmen habe ihnen nicht wie nach kalifornischem und US-Recht vorgeschrieben 60 Tage vor der Entlassung gekündigt. Die Fünf berufen sich auf den Worker Adjustment and Retraining Notification (Warn) Act, der zur rechtzeitigen Kündigung bei Massenentlassungen oder Betriebsschließungen verpflichtet.

Regierungsvertreter:innen und Bürgerrechtsaktivist:innenen brachten ihre Besorgnis darüber zum Ausdruck, dass Musk den Kurzbotschaftendienst für unkontrollierte Hassbotschaften und Falschinformationen öffnen und bisher gesperrte Nutzerkonten wie das des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump wieder freigeben könnte. Werbung ist die wichtigste Einnahmequelle für Twitter. Musk versuchte zuletzt, die Lage zu beruhigen, indem er versicherte, das Portal werde nicht zu einer "kostenlosen Höllenlandschaft".

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Große Werbebudgets bei Twitter eingefroren

Mehrere internationale Konzerne, darunter der Lebensmittelriese General Mills und Autobauer Volkswagen, froren am Donnerstag ihre Werbebudgets bei Twitter ein. In der vergangenen Woche hatte bereits der US-Autokonzern General Motors seine Werbung auf Twitter eingestellt.

Volkswagen erklärte, die Unternehmensgruppe habe ihren Marken wie Audi und Skoda empfohlen, ihre Aktivitäten auf Twitter vorerst einzustellen. VW beobachte die Lage genau und werde abhängig von der Entwicklung über nächste Schritte entscheiden.

Der digitalpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion in Deutschland, Jens Zimmermann, erklärte am Freitag, mit einer halbierten Belegschaft werde Twitter die gesetzlichen Anforderungen hinsichtlich Moderation und des Umgangs mit Beschwerden in Europa nicht erfüllen können. Bereits heute gebe es zahlreiche Hinweise auf fehlendes Tätigwerden.

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(Quelle: apa)

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