Am Dienstagvormittag verkündete Richter Andreas Rom, dass die Verhandlung zu Ende sei und am Freitag, 31. Oktober, fortgesetzt werde. Im Anschluss daran einigte man sich aber offenbar mit dem Hauptangeklagten auf ein Geständnis samt sofortigem Urteil. Der Schöffensenat verurteilte den Magistratsbeamten wegen Amtsmissbrauch zu 24 Monaten Haft, davon acht unbedingt. Der Staatsanwalt gab keine Erklärung ab, daher ist das Urteil nicht rechtskräftig.
Dem nun verurteilten 59-jährigen Beamten wird vorgeworfen, gegen Bestechungsgeld Gewerbescheine ausgestellt zu haben, auch wenn die Ansuchenden nicht über die nötigen Voraussetzungen verfügt haben. Mitangeklagt sind derzeit noch zwei sogenannte Vermittler, die ihm "Kunden" beschafft haben sollen. Sollte das Urteil rechtskräftig werden, verliert der Angeklagte seinen Job und seine Beamtenpension, diese wird dann in eine ASVG-Pension umgewandelt.
Die Verhandlung wird am 5. November um 9.00 Uhr im Grazer Straflandesgericht fortgesetzt. Der Prozess hatte Mitte Oktober in einem improvisierten Gerichtssaal in einer Messehalle begonnen, weil sich gleich 98 Angeklagte zu verantworten hatten. Die meisten Fälle wurden seither diversionell erledigt, weshalb die Verhandlungen wieder in das Straflandesgericht zurück verlegt worden waren.
(Quelle: salzburg24)