Wirbel um Drehumstände

Ulrich Seidl lässt "Sparta"-Weltpremiere sausen

Veröffentlicht: 17. September 2022 10:34 Uhr
Nachdem die Drehumstände zu seinem neuen Film "Sparta" für viel Wirbel gesorgt haben, lässt der österreichische Regisseur Ulrich Seidl die Weltpremiere seines Werks im spanischen San Sebastián nun sausen.
SALZBURG24 (KAT)

Der österreichische Kultregisseur Ulrich Seidl reist am morgigen Sonntag nun doch nicht zur Weltpremiere seines ob der Drehumstände umstrittenen neuen Films "Sparta" zum Filmfestival von San Sebastián. Dies teilte der Filmemacher am Samstagmorgen in einem Statement mit. "Der erste Impuls, nach San Sebastián zu kommen, war, den Film, an dem mein Team und ich so viele Jahre gearbeitet haben, nicht allein zu lassen", so der 69-Jährige.

Seidls Anwesenheit könnte "Rezeption des Films überschatten"

"Mir wurde jedoch klar, dass meine Anwesenheit bei der Premiere die Rezeption des Films überschatten könnte, während es jetzt an der Zeit ist, dass 'Sparta' für sich selbst spricht", begründete der Regisseur seine Entscheidung. Zugleich bedankte er sich bei Festivaldirektor José Luis Rebordinos: "Ich bin José Luis Rebordinos sehr dankbar, dass er von Anfang an zu 'Sparta' gestanden hat, trotz des Drucks der Medien und trotz der großen Turbulenzen, die plötzlich damit einhergingen. Das bedeutet mir sehr viel."

Festivaldirektor stellt sich hinter Kultregisseur

Rebordinos hatte zuletzt im APA-Interview eine Lanze gebrochen für das Drama um einen Mann, der mit seinen pädophilen Neigungen kämpft: "Es ist nicht nur eine von Seidls besten Arbeiten überhaupt. Mit der Premiere werden hoffentlich auch die ganzen Debatten um die Dreharbeiten endlich in den Hintergrund treten. Es ist ein herausragender, sehr eleganter Film und alles, was den Betrachter verstören oder schockieren könnte, ist im Off."

Kritik an Vorgehen in Toronto

Entscheidungen wie die der Kollegen vom Festival in Toronto, den Film nicht zu zeigen, halte er für falsch: "Es wird gefährlich, wenn Filmfestivals aufgrund medialen Drucks und bloßer Anschuldigungen ohne Belege anfangen, vom Schuldprinzip und nicht vom Unschuldsprinzip auszugehen."

Toronto-Festival streicht Ulrich Seidls Film

Eigentlich hätte Ulrich Seidls neues Werk "Sparta" am heutigen Freitag auf dem 47. Toronto International Film Festival (TIFF) Weltpremiere feiern sollen. Nach der durch eine "Spiegel"-Recherche …

"Sparta" feiert Weltpremiere am Sonntag

In "Sparta", der nun am Sonntagabend in San Sebastián im Wettbewerb seine Weltpremiere feiert, spielt Georg Friedrich einen Mann mit pädophilen Neigungen. Auch Friedrich dürfte nun nach jetzigem Stand nicht nach San Sebastián reisen.

Ulrich Seidl mit weiteren Vorwürfen konfrontiert

Der österreichische Regisseur Ulrich Seidl wird mit weiteren Vorwürfen konfrontiert. Beim Dreh seines Films "Sparta" in Rumänien hätte es zahlreiche Missstände gegeben, berichten Mitarbeiter.

Schwere Vorwürfe zu Dreharbeiten 

Durch eine Recherche des deutschen Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" wurden Vorwürfe laut, Seidl habe die minderjährigen rumänischen Laiendarsteller des Werks ohne ausreichende Betreuung und Unterrichtung der Familien mit Szenen rund um Alkoholismus, Gewalt und Nacktheit konfrontiert. Seidl wies die Vorwürfe aufs Schärfste zurück und kündigte rechtliche Schritte an. Zuletzt gab es in den österreichischen Wochenmedien "Falter" und "profil" weitere be- und entlastende Stimmen aus Seidls Umfeld.

(Quelle: apa)

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