Nach bisherigen Erkenntnissen fuhr der Lokführer am Mittwochabend wenige Kilometer vor der Einfahrt in den Bahnhof von Santiago seinen Zug in einer Tempo-80-Zone aus noch unbekannten Gründen mit 190 Kilometern pro Stunde in die Katastrophe. Nach Angaben der Behörden starben nach der Entgleisung des modernen Talgo-Zuges 78 Menschen.
178 Fahrgäste und Bahnmitarbeiter wurden verletzt, einige von ihnen schwer. Am Samstag teilten die Regionalbehörden Galiciens mit, 31 Verletzte des Unglücks seien noch in kritischem Zustand. Die offizielle Trauerfeier für die 78 Todesopfer des Unglücks soll am Montag (um 19.00 MESZ) in der Kathedrale von Santiago stattfinden. Erste Todesopfer wurden am Samstag beigesetzt.
Francisco war bereits Donnerstagabend im Krankenhausbett festgenommen worden. Am Freitag verweigerte er der Polizei nach Medienberichten die Aussage. Auch das Angebot psychologischer Betreuung habe er zurückgewiesen. Einem Bericht der Zeitung "El Mundo" zufolge soll Francisco kurz nach dem Unglück gesagt haben: "Ich habe es vermasselt, ich möchte sterben." Laut Medien hat der Lokführer im Gespräch mit Vorgesetzten eingeräumt, viel zu schnell gefahren zu sein.
An der Seite ihres Kollegen Fernandez Diaz wies Verkehrsministerin Ana Pastor Vorwürfe von Gewerkschaften, Medien und Kollegen des Lokführers zurück, die Sicherheitssysteme an der engen Unglückskurve seien ungenügend. Das System erfülle alle spanischen und europäischen Vorschriften. "Auch die Arbeiter müssen sich an die Vorschriften halten", sagte sie. Die Ermittlungen würden den Hergang klären.
Das Oberlandesgericht der Autonomen Region Galicien (TSJG) hatte vor der Ministermitteilung bekannt gegeben, die Vernehmung des beim Unfall am Kopf verletzten Beschuldigten werde aus gesundheitlichen Gründen nicht vor Sonntag stattfinden.
(Quelle: salzburg24)