Carters Worte in einer Anhörung im Streitkräfteausschuss des Senats ließen am Dienstag aufhorchen: Die USA würden nicht davor zurückschrecken, Verbündete bei Attacken gegen den IS zu unterstützen oder solche Einsätze selbst auszuführen, sagte er - "ob durch Angriffe aus der Luft oder direkte Handlungen am Boden". Die US-Streitkräfte fliegen an der Spitze einer Koalition Luftangriffe gegen die Jihadisten, der Einsatz von Bodentruppen stand bisher aber nicht zur Debatte.
Washington erwägt jedoch nach Angaben von Insidern nun die Entsendung von Spezialeinheiten und Hubschraubern in Syrien und im Irak. Dabei gehe es um klar begrenzte Einsätze, sagten am Dienstag zwei Regierungsvertreter. Die Überlegungen befänden sich auf Konzeptebene, sagte ein Insider. Selbst wenn entsprechende Pläne in den kommenden Tagen gebilligt würden, wäre ein Einsatz noch Wochen oder Monaten entfernt.
Auch ihre bisherige Haltung zum Iran und dessen Beteiligung an neuen Gesprächen zum Syrien-Konflikt scheint die US-Regierung zu überdenken. "Wir gehen davon aus, dass der Iran zum bevorstehenden Treffen in Wien eingeladen wird", sagte ein Sprecher des State Departments am Dienstag. "Ob sie (die Iraner) erscheinen, hängt von der iranischen Führung ab."
Da der Iran neben Russland einer der engsten Verbündeten des syrischen Präsidenten Bashar al-Assad ist, den die USA wiederum zum Abtritt zwingen wollen, hatte Washington eine Teilnahme der Islamischen Republik an den Krisengesprächen bisher ausgeschlossen. US-Präsident Barack Obama und der saudische König Salman betonten nach Angaben des Weißen Hauses in einem Telefonat, dass man im Kampf gegen den IS weiter eng zusammenarbeiten und die Voraussetzungen für eine politische Lösung in Syrien schaffen müsse. Sie stimmten überein, gemäßigte syrische Rebellen stärker zu unterstützen.
(Quelle: salzburg24)