Wie die Polizei nach den Festnahmen am Dienstag mitteilte, war die Bande wegen ihrer Schmuggelgeschäfte in Sardinien und Norditalien ins Visier der Ermittler geraten. Doch offenbar plante sie, sich neue Geldquellen zu erschließen.
Detaillierter Plan für Diebstahl
Es habe bereits einen detaillierten Plan gegeben, wie der Sarg gestohlen, versteckt und die Familie kontaktiert werden sollte, berichtete die Polizei. Den Friedhof hatte die Gang demnach bereits inspiziert. Dienstagfrüh rückten jedoch rund 300 Polizisten zu Razzien aus und nahmen mehr als 30 Verdächtige fest.
Ferrari war 1988 im Alter von 90 Jahren gestorben. Er ist auf einem Friedhof in Modena bestattet. Sein Sarg befindet sich hinter einer Marmorplatte in einer Gruft, die mit einer schweren Metallgittertür verschlossen ist.
Lösegeld für Särge
Die Entführung von Särgen, um Lösegeld zu erpressen, hat es in Italien in der Vergangenheit immer wieder gegeben. Besonders dramatisch war der Diebstahl der Leiche von Raffaele Bagni, dem kleinen Sohn von Ex-Fußballstar Salvatore Bagni, im Jahr 1992 - einen Monat nach dessen Unfalltod.
Sterbereste von Milliardär in Österreich gestohlen
Ende 2008 ist ein Fall in Österreich publik geworden, jedoch ohne eine bekannt gewordene Lösegeldforderung. Die sterblichen Überreste des Milliardärs und früheren deutschen Großindustriellen Friedrich Karl Flick wurden vom Ortsfriedhof von Velden am Wörthersee aus einem Mausoleum gestohlen. Der mutmaßliche Drahtzieher hinter dem Fall wurde 2009 in Ungarn festgenommen und der Sarg zurück nach Kärnten gebracht.
In der Schweiz gelang es 1978 zwei Männern, den Sarg Charlie Chaplins von einem Friedhof zu stehlen und von den Hinterbliebenen Lösegeld zu fordern. Die Täter wurden jedoch gefasst und die sterblichen Überreste des berühmten Stummfilm-Komikers erneut bestattet.
(APA/ag.)
(Quelle: salzburg24)