Der oder die Erpresser fordern den Ermittlern zufolge einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag und drohen damit, ansonsten vergiftete Lebensmittel in den Handel zu bringen. Auf die fünf Gläser mit vergifteter Babynahrung wiesen sie demnach in einem Erpresserschreiben hin. Diese sind bereits in den Geschäften sichergestellt worden.
Polizei fahndet nach verdächtigem Mann
Bei dem Verdächtigen, nach dem die Behörden fahnden, soll es sich laut dem Polizeivizepräsidenten mit "sehr großer Wahrscheinlichkeit" um den Mann handeln, der die Gläser mit vergifteter Babynahrung in die Geschäfte in Friedrichshafen brachte. Er soll um die 50 Jahre alt sein. Die zuständigen Behörden in Vorarlberg gaben gegenüber der APA an, mit den zuständigen Behörden in Kontakt zu stehen.
Babynahrung mit Kühlflüssigkeit vergiftet
In den beschlagnahmten Gläsern haben die Ermittler Ethylenglycol, das unter anderem als Kühlflüssigkeit verwendet wird, festgestellt.
"Es wurde in die Nahrung eingerührt", sagte Ministerialrätin Petra Mock am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Konstanz. Es handle sich um eine klare, süß schmeckende Flüssigkeit. "Schon 30 Milliliter sind bei Erwachsenen gesundheitsgefährdend", sagte sie. Äthylenglykol müsse aber nicht tödlich sein, wenn rechtzeitig ärztlich dagegen vorgegangen werde, sagte Mock.
Warnung gilt für alle Lebensmittel
Die Warnung vor vergifteten Lebensmitteln dürfe aber nicht auf Babynahrung beschränkt bleiben, sagte Polizeivizepräsident Uwe Stürmer. In dem Erpresserschreiben waren demnach keine bestimmten Lebensmittel genannt.
Erpresser drohen mit vergifteten Lebensmitteln in ganz Europa
Zudem drohten der oder die Täter damit, deutschland- oder auch europaweit vergiftete Produkte in den Handel zu bringen. "Wir nehmen den Täter ernst", sagte Stürmer. Es sei davon auszugehen, dass dieser "sehr skrupellos" sei.
Die Ermittler baten Kunden, beim Kauf von Produkten auf mögliche Manipulationen zu achten. "Es besteht aber kein Anlass zu Panik und Hysterie", sagte Stürmer.
(APA/dpa)
(Quelle: salzburg24)