Weiterhin ergab der Zensus, dass die Zahl der Frauen um etwa 1,7 Millionen höher liegt als die der Männer. Detaillierte Ergebnisse mit Angaben zu religiösen und ethnischen Zugehörigkeiten sollen im Mai kommenden Jahres veröffentlicht werden.
Der zwölftägige Zensus war der erste in dem von Armut und teils blutigen Unruhen geplagten Staat seit dem Jahr 1983. In einigen Regionen konnte die Volkszählung gar nicht erst stattfinden: Offiziellen Berechnungen zufolge wurden so etwa 1,2 Millionen Menschen nicht befragt. Ein Streitpunkt war etwa die Erfassung von Angehörigen der muslimischen Minderheit der Rohingya im westlichen Bundesstaat Rakhine.
Buddhistische Nationalisten fürchteten, die offizielle Anerkennung der staatenlosen Minderheit könne dazu führen, dass ihr politische Rechte zugestanden werden. Die Rohingya sollten daraufhin als Bengali erfasst werden, was diese aber ablehnten, weil der Begriff die offizielle Sicht der Behörden widerspiegelt, wonach es sich um illegal eingewanderte Migranten aus dem benachbarten Bangladesch handelt.
Myanmar war jahrzehntelang von einer Militärjunta beherrscht worden. Seit März 2011 gibt es eine formal zivile Regierung. Staatschef ist der frühere General Thein Sein. Durch die Einleitung weitreichender politischer, sozialer und wirtschaftlicher Reformen erreichte er bereits die Aufhebung zahlreicher gegen sein Land verhängter Sanktionen. In der kommenden Woche will Thein Sein Deutschland besuchen.
(Quelle: salzburg24)