Keine Fleischfresser

Vormenschen lebten fast ausschließlich vegetarisch

Veröffentlicht: 17. Jänner 2025 10:26 Uhr
Vormenschen wie der Australopithecus ernährten sich überwiegend pflanzlich und nahmen, wenn überhaupt, nur selten Fleisch zu sich. Das zeigt eine neue Studie. Mithilfe eines innovativen Verfahrens zur Isotopenmessung konnten sie Zahnschmelz von Millionen Jahre alten Fossilien untersuchen und so die Ernährungsgewohnheiten der frühen Homininen rekonstruieren.

Vormenschen wie der Australopithecus haben neuen Forschungsergebnissen zufolge kein oder kaum Fleisch gegessen. Dies wiesen Wissenschafterinnen und Wissenschafter des Max-Planck-Instituts für Chemie in Mainz und der Witwatersrand-Universität in Südafrika nach, wie die Max-Planck-Gesellschaft am Donnerstag in München mitteilte. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift "Science" veröffentlicht.

Forscher untersuchten Zahnschmelzproben

Die Forscher untersuchten mithilfe einer sogenannten Isotopenmessung Zahnschmelzproben von sieben Vormenschen, die im südlichen Afrika vor ungefähr 3,7 bis 3,3 Millionen Jahren lebten. Das Verhältnis von schweren zu leichten Stickstoffisotopen zeigte, dass Fleisch, wenn überhaupt, nur selten auf dem Speiseplan der Australopithecinen stand und sie sich hauptsächlich von Pflanzen ernährten.

Überreste des Vormenschen in südafrikanischer Höhle entdeckt

Die untersuchten Überreste der Vormenschen wurden in der Sterkfontein-Höhle entdeckt, einer bedeutenden Fossilienfundstätte nahe Johannesburg. Diese Region in Südafrika gilt als "Wiege der Menschheit", weil dort Überreste von zahlreichen Homininen gefunden wurden.

Die Forschenden verglichen die Ergebnisse mit Zahnproben von zur selben Zeit und am selben Ort lebenden Tieren, darunter Affen, Antilopen und Fleischfresser wie Hyänen, Schakale oder Säbelzahnkatzen. "Zahnschmelz ist die härteste Substanz im Körper", erklärte Geochemikerin Tina Lüdecke. "Er konserviert oft einen isotopischen Fingerabdruck der Nahrung eines Tiers."

Laut Max-Planck-Gesellschaft kann die Ernährung von Tieren schon seit Jahrzehnten anhand von Stickstoffisotopen in Haaren, Krallen, Knochen oder anderem organischen Material rekonstruiert werden. Allerdings galt dies bisher nur für gut erhalten Fossilien, die nicht älter als einige zehntausend Jahre sind. Die Mainzer Teams von Lüdecke und ihrem Kollegen Alfredo Martínez-García entwickelten nun jedoch ein Verfahren, mit dem sie das Stickstoffisotopenverhältnis sogar in Millionen Jahre altem Zahnschmelz bestimmen können.

(Quelle: apa)

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