Der Konzern lehnt eine Entschädigungslösung auch für europäische Kunden jedoch weiterhin ab. Eine am Dienstag bekannt gegebene Vereinbarung mit den US-Behörden sieht vor, dass Volkswagen bis zu 10 Mrd. Dollar (9 Mrd. Euro) für die Entschädigung von Kunden ausgibt, in deren Dieselfahrzeugen der Baujahre 2009 bis 2015 die Software zur Manipulation der Abgaswerte installiert wurde.
Die betroffenen Verbraucher in den USA können ihren Wagen zurückkaufen oder die Manipulationssoftware kostenfrei umstellen lassen. Unabhängig davon erhalten sie eine Entschädigung, die je nach Modell zwischen 5.100 und 10.000 Dollar liegt. Ferner soll Volkswagen im Rahmen der Vereinbarung 4,7 Mrd. Dollar für den Kampf gegen die Luftverschmutzung und für emissionsfreie Autos zahlen.
An der Vereinbarung, die noch richterlich abgesegnet werden muss, war die US-Kanzlei Hausfeld beteiligt, die auch in Deutschland Verbraucherklagen vertritt. "Deutsche und europäische Kunden dürfen hier - ganz unabhängig von der rechtlichen Grundlage - nicht anders behandelt werden als Kunden in den USA", sagte Hausfeld-Anwalt Rother.
Die Rechtslage sei "eindeutig". Sachverständige müssten nun die Höhe der verursachten Schäden ermitteln. "Auf VW wird noch einiges zukommen", warnte Rother.
Der Konzern erklärte jedoch, die Regelungen in den USA würden "außerhalb der Vereinigten Staaten keine rechtliche Wirkung entfalten". Volkswagen sei "sehr daran gelegen, alle Kunden zufriedenzustellen", doch seien die Märkte und Verbraucher von Land zu Land unterschiedlich.
Natürlich sei die Umstellung der Software auch in Europa für alle Kunden kostenlos, erklärte der Konzern. Darüber hinaus gehende Entschädigungszahlungen lehnte Volkswagen jedoch mit der Begründung ab, dass die technischen Umstellungen in Europa und anderen Staaten der Welt unkomplizierter seien als in den USA und deshalb nur mit kurzen Werkstattaufenthalten verbunden seien.
Volkswagen hatte im September nach Ermittlungen in den USA eingeräumt, bei Umwelttests von Dieselfahrzeugen die Abgaswerte beschönigt zu haben. Die verbotene Software in den Wagen bewirkt, dass bei den Tests ein niedrigerer Schadstoffausstoß gemessen wird, als er im Normalbetrieb entsteht. Sie ist weltweit in elf Millionen Fahrzeugen eingebaut.
(Quelle: salzburg24)