Einen ausführlichen Bericht über den aktuellen Stand der Ermittlungen findet ihr HIER.
Was ist in Hanau passiert?
In der Nacht auf Donnerstag hat ein Mann im hessischen Hanau zehn Menschen getötet. Stunden nach dem Verbrechen an zwei unterschiedlichen Tatorten mit neun Toten entdeckte die Polizei die Leiche des mutmaßlichen Todesschützen in seiner Wohnung in Hanau – dort fanden Spezialkräfte noch eine weitere tote Person. Die Ermittler gehen demnach davon aus, dass der Mann seine 72-jährige Mutter und sich selbst erschossen hat. "Beide wiesen Schussverletzungen auf, die Tatwaffe wurde bei dem mutmaßlichen Täter gefunden."
Insgesamt kamen damit elf Menschen am Mittwochabend und in der Nacht zum Donnerstag ums Leben.

Wo liegen die Tatorte der Gewalttat?
Die ersten Schüsse fielen den Ermittlern zufolge am Mittwochabend gegen 22.00 Uhr in einer Shisha-Bar am Heumarkt in der Hanauer Innenstadt.
Der zweite Tatort ist fast in Gehweite, mit dem Auto sind es bis dahin nur etwa fünf Minuten. Der Kurt-Schumacher-Platz liegt in einem Wohnviertel. Dort befindet sich im Erdgeschoß eines Wohnblocks eine Art Kiosk, mit der Aufschrift "24/7 Kiosk" auf der großen Glasscheibe, auf einem Reklame-Leuchtschild steht "Arena Bar & Café".
Dort wurden ebenfalls Schüsse abgefeuert. Eine mögliche dritte Gewalttat im Stadtteil Lamboy bestätigte sich nicht. Die Polizei war aber auch dort mit einem Großaufgebot vor Ort.
Wer sind die Opfer?
Darüber, wer die Menschen sind, die in den zwei Lokalen getötet wurden, ist noch nichts bekannt. Auch über mögliche Verletzte fehlen noch Informationen. In der Wohnung des mutmaßlichen Todesschützen sollen er und die Leiche seiner Mutter gefunden worden sein.
Wer ist der mutmaßliche Täter?
Der Todesschütze sei ein 43-jähriger Deutscher aus Hanau und soll legal im Besitz einer Waffe und Sportschütze gewesen sein. Er war demnach zuvor nicht im Visier der Ermittler. Der Mann sei weder als fremdenfeindlich bekannt gewesen noch polizeilich in Erscheinung getreten. Er habe wohl allein gehandelt. "Bislang liegen keine Hinweise auf weitere Täter vor."
Was ist das Motiv?
Der hessische Innenminister Peter Breuth stuft das Verbrechen als Verdacht einer terroristischen Gewalttat ein und bestätigte einen mutmaßlichen rechtsextremen Hintergrund der Tat. "Nach unseren jetzigen Erkenntnissen ist ein fremdenfeindliches Motiv durchaus gegeben", sagt der CDU-Politiker. Darauf deute etwa eine Homepage hin, aus der sich ein mutmaßlicher rechter Hintergrund ergebe.
Wenige Tage vor dem Verbrechen hatte der mutmaßliche Täter nach Informationen aus Sicherheitskreisen ein Video bei Youtube veröffentlicht. In diesem Video spricht der Mann in fließendem Englisch von einer "persönlichen Botschaft an alle Amerikaner". Der Clip, der am Donnerstagmorgen weiter im Internet zu sehen war, wurde offensichtlich in einer Privatwohnung aufgenommen, ins Netz gestellt wurde er vor wenigen Tagen.
Darin sagt der Mann, in den USA existierten unterirdische Militäreinrichtungen, in denen Kinder misshandelt und getötet würden. Dort würde auch dem Teufel gehuldigt. Amerikanische Staatsbürger sollten aufwachen und gegen diese Zustände "jetzt kämpfen". Ein Hinweis auf eine bevorstehende eigene Gewalttat in Deutschland ist in dem Video nicht enthalten. Er behauptet auch, Deutschland werde von einem Geheimdienst gesteuert. Außerdem äußert er sich negativ über Migranten aus arabischen Ländern und der Türkei.
Die Ermittler fanden in der Wohnung des Verdächtigen zudem ein Bekennerschreiben und ein weiteres Video. Über deren Inhalt ist noch nichts bekannt.
Bildergalerien
Bildergalerien
(Quelle: salzburg24)