In Wien wird heuer in zehn Auftrittsorte vor allem in der Nähe des Rings geladen. Bespielt werden etwa das Porgy & Bess, das Heuer, das Badeschiff, das Haus der Musik oder die Künstlerhaus Passage. Eine Straßenbahn, die als "Rave Tram" auf der Ringstraße unterwegs sein wird, fungiert als mobile Bühne.
Der Auftakt am Mittwoch erfolgt in der Alten Post (Dominikanerbastei), die zugleich auch Festivalzentrale ist. Wer dort den Begrüßungsabend musikalisch untermalt, wird nicht verraten - dem Vernehmen handelt es sich jedoch um junge österreichische Bands. Generell zeichnet sich das Line-up nicht unbedingt durch große Namen aus. Was jedoch Programm ist: "Das Festival versteht sich als Showcase-Festival - das heißt, es geht darum, neue Bands zu entdecken, solche, die sich mehr Aufmerksamkeit verdient haben, die über internationales Format verfügen, aber aus dem einen oder anderen Grund noch nicht nach ganz oben gespült worden sind", heißt es im Mission-Statement.
In punkto Bandbreite lässt sich das Waves Festival im fünften Aufguss jedenfalls nicht lumpen, ist doch für Tanz-, Feier- und Sangeswütige gleichermaßen etwas vertreten. So wird das kanadische Kollektiv Austra seine unterkühlten Elektrohymnen servieren, was der Däne Patrick Alexander Bech-Madsen als Sekuoia aufgreifen und in leicht heruntergebrochener Form fortsetzen dürfte. Das Feld der Clubmusik (im weitesten Sinne) werden auch die britischen Formationen Darkstar und Honne beackern - mit Trippel-Elektronik, stets einer übergeordneten Harmonie verbunden und doch überraschend um die Ecke gedacht.
Von der Insel beehrt auch eine der bekanntesten Namen des diesjährigen Aufgebots die Bundeshauptstadt: Rapper Mike Skinner, der als The Streets bis 2011 aktiv war, wird nämlich nicht nur seinen Film "Hip Hop in the Holy Land" vorstellen, sondern sich auch an den Plattentellern bzw. deren digitalem Pendant für ein DJ-Set einfinden. Eine gehörige Prise Pop versprühen wiederum Ebony Bones und Little Boots, beide gleichermaßen der exaltierten Geste zugeneigt. Eine Spur geerdeter werden sich Sänger und Gitarrist Jesper Munk sowie die heimische Postrock-Gruppe Lehnen präsentieren, einerseits dem Blues zugeneigt, andererseits vor verkopften Strukturen nicht zurückschreckend. Und das ist nur die Spitze des Eisbergs, der hier Wellen schlägt.
Getreu dem Waves-Motto "East meets West" entsenden heuer auch die baltischen Staaten jeweils eine Handvoll Formationen. Die Waves-Conference wiederum widmet sich den Musikszenen der drei Gastländer. Auch die slowenische Musikszene wird mittels Gastauftritten beleuchtet. Kinofreunde werden mit einer Filmschiene bedient, die unter anderem ins Stadtkino lädt, Fans des gesprochenen Wortes mit Literatur versorgt - unter anderem mit Lesungen von Stefanie Sargnagel, Andreas Dorau und Dirk Stermann.
Neu ist heuer die Ticketkategorie "Friends of Waves", die ab 99 Euro zu haben ist. In dem Package sind unter anderem Zutritte zu allen Shows enthalten - auch zu jenen in Bratislava. Denn die Nachbarhauptstadt ist auch heuer wieder mit dabei. In Wien wird es am 3. und 4. Oktober zudem Nachmittagsprogramm bei freiem Eintritt geben. Die Premiere erlebte das Wellenfestival 2011. Schon damals waren rund 80 heimische und internationale Künstler aus unterschiedlichsten Genres zu entdecken - was rund 8.000 interessierte Zuhörer bzw. Teilnehmer (an der parallel stattfindenden Konferenz, Anm.) auch taten. Zuletzt kratzte man an der Marke von 14.000 Besuchern.
(Quelle: salzburg24)