"Bester Tag aller Zeiten"

Weiterer Milliardär macht Weltall-Kurztrip

This still image taken from video by Blue Origin shows (L-R) Mark Bezos, Jeff Bezos, Wally Funk and Oliver Daemen as they travel to the launch pad for the first crewed flight of Blue Origin's reusable New Shepard craft, on July 20, 2021, in Van Horn, Texas. - Blue Origin's first crewed mission is an 11-minute flight from west Texas to an altitude of 65 miles (106kms), and back again, to coincide with the 52nd anniversary of the first Moon landing. (Photo by Handout / BLUE ORIGIN / AFP) / RESTRICTED TO EDITORIAL USE - MANDATORY CREDIT "AFP PHOTO / Blue Origin" - NO MARKETING - NO ADVERTISING CAMPAIGNS - DISTRIBUTED AS A SERVICE TO CLIENTS
Veröffentlicht: 20. Juli 2021 18:37 Uhr
Amazon-Gründer Jeff Bezos ist nach einem Kurz-Ausflug ins Weltall wieder sicher auf der Erde gelandet. Der 57-Jährige hatte am Dienstag an Bord des Raumschiffes "New Shepard" seiner Firma Blue Origin vom US-Bundesstaat Texas aus abgehoben. Insgesamt dauerte der vollautomatisch ablaufende Flug rund zehn Minuten.

"Bester Tag aller Zeiten", war nach der Landung aus der Kapsel zu hören. An Bord des ersten bemannten Raumfluges der "New Shepard" waren neben Bezos auch sein Bruder Mark sowie eine 82 Jahre alte frühere US-Pilotin und ein 18-jähriger Niederländer, dessen Vater ihm den Flug geschenkt hat. Die 82-jährige Wally Funk ist damit nun der älteste Mensch, der je ins All geflogen ist - der 18-jährige Oliver Daemen der jüngste.

Reichster Mann der Welt im All

Der reichste Mann der Welt hatte sich für seinen ersten Raumflug ein markantes Datum ausgesucht: Am 20. Juli 1969 hatten Neil Armstrong und Edwin "Buzz" Aldrin als erste Menschen den Mond betreten. Bezos benannte sein Raumschiff nach Alan Shepard, der 1961 als erster Amerikaner in den Weltraum geflogen war.

Milliardär fliegt in Weltraum und zurück

Der britische Milliardär Richard Branson ist mit seinem Raumschiff noch vor Amazon-Gründer Jeff Bezos ins All geflogen und wohlbehalten wieder auf der Erde gelandet. Die "VSS Unity" stieg am Sonntag …

Nach dem Start beschleunigte das Raumschiff innerhalb von zwei Minuten auf mehr als 3.700 Kilometer pro Stunde, wie auf einer Liveübertragung des Unternehmens zu sehen war. Kurz danach trennte sich eine aufgesetzte Kapsel von der wieder verwendbaren Rakete. Die Schwerelosigkeit setzte ein, die vier Passagiere darin durften kurzzeitig ihre Sitze verlassen und Lachen und Jubel war zu hören.

Kapsel mehr als 100 Kilometer über Erde

An ihrem höchsten Punkt erreichte die Kapsel mehr als 100 Kilometer über der Erde, bevor sie abgebremst von großen Fallschirmen in der westtexanischen Wüste landete. Auch die ebenfalls wiederverwendbare Raketenstufe landete vertikal wieder auf der Erde. Die "New Shepard" hatte bereits rund 15 Testflüge absolviert, war aber noch nie bemannt ins All geflogen.

Branson: Milliardäre im Höhenflug

Bereits vor rund zehn Tagen hatte mit dem Briten Richard Branson ein anderer Milliardär mit seinem eigenen Raumschiff einen Kurzausflug ins All unternommen (wir haben berichtet). Die "VSS Unity" seiner Firma Virgin Galactic stieg am 11. Juli im US-Bundesstaat New Mexico auf eine Höhe von etwa 86 Kilometern auf. Unter Experten ist es damit strittig, ob Branson tatsächlich im Weltraum war: Der Internationale Luftfahrtverband (FAI) und viele andere Experten sehen zwar 100 Kilometer über der Erde als Grenze zum Weltraum an, es gibt jedoch keine verbindliche internationale Regelung.

Bezos will Weltraumtouristen anlocken

Bezos hatte sein Raumfahrtunternehmen vor zwei Jahrzehnten gegründet und will noch im September oder Oktober weitere Weltraumtouristen ins All bringen. Die weiße Trägerrakete wird nicht von Piloten gesteuert, sondern vollständig von Computern geflogen. Bransons Unternehmen Virgin Galactic setzt dagegen auf Raumfähren, die zwei Piloten an Bord haben. Sein Ausflug in die Schwerelosigkeit dauerte etwa eine Stunde. Musk will Urlaubern sogar mehrtägige Aufenthalte im All anbieten. Kritiker werfen den Milliardären vor, ohne Rücksicht auf das Klima und weitgehend ohne wissenschaftliche Forschungsinteressen sehr viel Geld zu verschwenden.

Branchenexperten der Schweizer Großbank UBS rechnen damit, dass sich bis Ende des Jahrzehnts ein Markt von jährlich drei Milliarden Dollar (2,55 Mrd. Euro) entwickelt. Wohlhabende Menschen aus aller Welt haben sich bei den Anbietern bereits auf die Wartelisten setzen lassen, um Flugtickets zum Preis von jeweils rund 250.000 Dollar zu ergattern. Schon in der Vergangenheit sind vereinzelt Privatmenschen gegen Millionenzahlungen ins Weltall gereist. Sie nutzten dazu russische Sojus-Kapseln für einen Flug zur Internationalen Raumstation ISS. Rein kommerzielle Flüge wurden dagegen in der Vergangenheit nicht angeboten.

Bezos hatte Branson zum All-Ausflug gratuliert - und nun gab Branson die Glückwünsche zurück. "Gut gemacht", schrieb der Milliardär am Dienstag via Kurznachrichtendienst Twitter. "Eindrucksvoll!"

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(Quelle: salzburg24)

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